Im Vorfeld des UN-Klimagipfels am 23. September in New York hat die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine deutliche Erhöhung des bisherigen nationalen Beitrages zum UN-Klimafonds geordert. Aus Sicht des WWF sollte Österreich für die anstehende Wiederbefüllung des "Green Climate Fund" (GCF) "zumindest 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen", hieß es in einer Aussendung.

"Aufgrund seiner hohen Pro-Kopf-Emissionen muss Österreich seine globale Verantwortung für den Klimaschutz stärker leben. Bei weiterer Untätigkeit wird die heimische Klimapolitik auch international zunehmend unglaubwürdiger. Daher muss es eine rasche überparteiliche Initiative für eine signifikant höhere Dotierung des 'Green Climate Fund' aus Österreich geben", appellierte WWF-Klimasprecher Karl Schellmann an alle Parlamentsparteien und die federführend zuständigen Ressorts der Bundesregierung - konkret das Finanzministerium und das Umweltressort. Die Zeit dränge demnach, "denn noch im Oktober sollten die Beiträge zur Wiederauffüllung des Fonds finalisiert werden".

Erderhitzung schreitet voran

Österreich hat dem WWF zufolge im Rahmen der ersten Auffüllung des Fonds für die Jahre 2015 bis 2018 einen Beitrag von insgesamt "nur 26 Millionen Euro geleistet". Vergleichbare Länder wie Schweden hätten bereits 581 Millionen US-Dollar (529,96 Mio. Euro) investiert. Auch die Schweiz hätten mit 100 Millionen USD (91,22 Mio. Euro) deutlich mehr beigesteuert als Österreich. Mehrere Länder wie Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Norwegen, kündigten laut der NGO zudem im Vorfeld des Klimagipfels an, ihre nationalen Beiträge verdoppeln zu wollen. "Daher wäre es ein wichtiges Signal, wenn Österreich nicht mit leeren Händen in New York auftaucht, sondern konkrete Zusagen für weitere Gelder an Projekte im globalen Süden macht. Jene Länder, die am stärksten unter der Klimakrise leiden, müssen in Zukunft stärker unterstützt werden", forderte Schellmann.

Der multilaterale Green Climate Fund (GCF) finanziert insbesondere Projekte in ärmeren Ländern, um dort die Anpassung an die Erderhitzung zu unterstützen sowie Treibhausgas-Emissionen zu verringern. Die finanzierten Projekte umfassen Solarkraftwerke, Bewässerungssysteme, Energiesparprojekte, Wald-Aufforstungen oder Schutzmaßnahmen gegen den steigenden Meeresspiegel.

Van der Bellen will sich in Sachen Klimaschutz einbringen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen will sich bei der Regierungsbildung nach der Nationalratswahl in Sachen Klimaschutz "etwas mehr als zuletzt" einbringen - und zwar in "sachlicher und personeller Hinsicht". Im Interview mit der "Kronen Zeitung" (Samstag-Ausgabe) bezeichnete das Staatsoberhaupt den Klimaschutz als "zentrales Thema".

"Der Bundespräsident soll das langfristige Wohlergehen Österreichs im Auge haben", so Van der Bellen: "Dieser Verantwortung werde ich nachkommen, nach bestem Wissen und Gewissen." Von der kommenden Regierung erwarte er sich jedenfalls mehr Klimaschutz.