"Es ist für jedes Land extrem unangebracht, sich in Hongkongs Angelegenheiten einzumischen", sagte Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam am Dienstag. Am Sonntag waren zahlreiche Demonstranten in Hongkong zum US-Konsulat gezogen.Sie forderten, dass der US-Kongress einem jüngst vorgelegten Vorschlag folgt, die Protestbewegung in Hongkong ausdrücklich zu unterstützen.

Das vorgeschlagene Gesetz könnte die mit den USA festgelegten Handelsprivilegien Hongkongs untergraben, indem es regelmäßige Kontrollen vorschreibt, ob Behörden den Sonderstatus Hongkongs respektieren. Lam sagte, dass jegliche Änderung in der wirtschaftlichen Beziehung mit Washington "gemeinsame Vorteile" gefährde.

Hongkongs Regierungschefin verurteilte außerdem die jüngste Eskalation einer friedlichen Großkundgebung am Sonntag. "Die zunehmende und andauernde Gewalt kann nicht die Probleme lösen, die wir in Hongkong haben", sagte Lam.

Mit den seit 14 Wochen andauernden Protesten wehren sich Millionen Hongkonger seit drei Monaten gegen eine Beschneidung ihrer im Vergleich zu Festlandchina größeren bürgerlichen Freiheiten. Dabei gab es wiederholt gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten sowie mehr als 1.100 Festnahmen.