Eine Woche nach der gewaltsamen Niederschlagung eines Protestlagers im Sudan hat der herrschende Militärrat die Festnahme mehrerer Sicherheitskräfte verkündet. Dies sei das Ergebnis einer Untersuchung zu der Gewalt in der Hauptstadt Khartum in der vergangenen Woche, hieß es am Montag in einer Erklärung des Militärrats, die von staatlichen Medienvertretern verbreitet wurde.

Die Festgenommenen würden so schnell wie möglich zur Rechenschaft gezogen. Wie viele Sicherheitskräfte festgenommen wurden, teilte der Militärrat nicht mit. Auch zu ihrem Rang und den Vorwürfen gegen sie wurde nichts bekannt.

Die seit dem Sturz des langjährigen Staatschefs Omar al-Baschir herrschende Armee war in der vergangenen Woche gegen die Protestbewegung vorgegangen und hatte in Khartum Straßenblockaden gewaltsam räumen lassen. Nach Angaben des Zentralkomitees sudanesischer Ärzte wurden mindestens 108 Menschen getötet. Das Gesundheitsministerium sprach lediglich von 61 Toten landesweit.

Das US-Außenministerium kündigte am Montag an, einen ranghohen Diplomaten in den Krisenstaat zu schicken, um die Konfliktparteien zum Dialog zu drängen. Der für Afrika zuständige US-Außenstaatssekretär Tibor Nagy werde bei einem Besuch zu einem "Ende der Angriffe auf Zivilisten" und zur Wiederaufnahme politischer Gespräche aufrufen.