Mehr als 40.000 Personen aus mehr als 110 Ländern sind in den Irak und nach Syrien gegangen, um sich der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) anzuschließen. Das geht aus den Informationen der New Yorker Forschungsstelle The Soufan Center (TSC) von November 2018 hervor. 5.600 davon kehrten demnach wieder in ihre Heimatländer zurück.

Zahlen zu den einzelnen Ländern finden sich in einem TSC-Bericht des Jahres 2017. Demnach stammten mehr als 5.000 Foreign Fighters aus der EU. Davon waren knapp 30 Prozent bereits wieder in EU-Staaten zurückgekehrt.

EU-weit kamen am meisten ausländische Kämpfer aus Frankreich, nämlich 1.910 Personen. Von ihnen sollen 302 bisher wieder dorthin zurückgekehrt sein. Deutschland liegt mit 915 Personen laut TSC (2017) an zweiter Stelle, 300 Personen sollen bisher wieder nach Deutschland zurückgekehrt sein. Danach folgen Großbritannien, Belgien und Schweden.

Österreich liegt dem Bericht zufolge auf Platz 6 unter den EU-Staaten. Von 296 heimischen IS-Kämpfern sollen 90 davon wieder zurückgekehrt seien. Aktuelle Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) sprechen von insgesamt 320 IS-Anhängern, von denen 30 Prozent die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, 40 Prozent die russische. Die Zahl nach Österreich zurückgekehrten Foreign Fighters deckt sich mit jener von TSC. Knapp 100 Kämpfer aus Österreich halten sich laut BTV derzeit noch in Kriegsgebieten auf.

Dem Bericht von TSC zufolge kommen weltweit betrachtet am meisten Foreign Fighters aus Russland, ihre Zahl soll sich auf 3.417 belaufen. Nur 400 davon sind demnach bisher wieder zurückgegangen. Danach kommt Saudi-Arabien mit 3.244 IS-Kämpfern und 760 Rückkehrern, sowie Jordanien (3.000) und Tunesien (2.926).

An Ausreise verhindert

Die Zahl der Foreign Fighters stieg seit dem vorigen Soufan-Bericht vom Dezember 2015 an. Zwischenzeitlich stagnierten die Zahlen aber. Harte Grenzen und die langsame Zerstörung des sogenannten Kalifats, sowie die Zurückdrängung der Präsenz des IS seien der Grund dafür, hieß es 2017. Rückläufig seien die Zahlen vor allem in den Ländern, die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausreise von IS-Anhängern setzten.

Für den Bericht wurden die Zahlen von verschiedenen, laut Angaben des TSC verlässlichen Quellen aus unterschiedlichen Ländern zusammengetragen, 2017 seien 48 Ländern berücksichtigt worden, 2015 waren es noch 86. Nicht aus allen Ländern seien aktuelle Zahlen verfügbar gewesen, hieß es. Das New Yorker Soufan Center ist nach eigenen Angaben eine Non-Profit-Organisation, die Informationen zu Fragen der globalen Sicherheit bietet.