Nach heftiger Kritik wegen seiner Haltung beim Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump eingeräumt, dass Russland sich in die US-Wahl 2016 eingemischt hat. Er akzeptiere die Schlussfolgerungen der US-Geheimdienste, wonach Russland hinter den Hackerangriffen während des Wahlkampfs steckt, erklärte Trump am Dienstag vor laufenden Kameras im Weißen Haus.
Trump hatte sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am Montag in einer Weise geäußert, die auf starke Zweifel an den Geheimdiensterkenntnissen hindeutete, denen zufolge Russland für die Cyberattacken verantwortlich ist. Dies hatte große Empörung bei US-Politikern und in den US-Medien ausgelöst.
Nun führte Trump jedoch ins Feld, er habe sich bei der Pressekonferenz versprochen. Er habe sagen wollen, dass er "keinen Grund" sehe, warum es "nicht" Russland wäre, dass hinter den Attacken steckt. Versehentlich habe er das "nicht" weggelassen.
Trump hatte bei der Pressekonferenz jedoch auch gesagt, Putins Beteuerung, Russland habe nichts mit den Cyberangriffen zu tun, sei "extrem stark und kraftvoll" gewesen. Die Hackerangriffe während des Wahlkampfs hatten sich gegen die US-Demokraten und das Umfeld von deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gerichtet.
Trotz heftiger Kritik im eigenen Land hatte Trump die Zusammenkunft mit Putin zuvor via Twitter als "noch besser" als das NATO-Treffen in der Vorwoche bezeichnet. Dieses sei schon großartig gewesen, so der US-Präsident. "Sie haben 33 Milliarden Dollar mehr gezahlt und werden in Zukunft noch Hunderte Milliarden Dollar mehr zahlen, und zwar nur wegen mir", schrieb Trump. Das Treffen mit Putin sei dann "sogar noch besser" gewesen. Leider sei das nicht so berichtet worden. "Die Fake News drehen durch", schrieb der Präsident.
In den USA wurde Trumps Zusammenkunft mit Putin getadelt. Selbst einer der seiner größten Unterstützer, der Republikaner Newt Gingrich, sprach am Montagabend (Ortszeit) vom bisher ernsthaftesten Fehler des Präsidenten seit dem Amtsantritt vor rund eineinhalb Jahren. Gingrich verlangte via Twitter, Trump müsse seine Äußerungen über die US-Geheimdienste und Putin umgehend korrigieren.
Andere Politiker beschrieben Trumps Auftreten mit Worten wie "beschämend", "schändlich", "verräterisch", "gefährlich" oder "schwach". Der Mehrheitsführer von Trumps Republikanern im US-Senat, Mitch McConnell, sagte: "Russland ist nicht unser Freund.