Zehn Monate vor den Europawahlen hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron die Abläufe in der EU deutlich kritisiert. "Ich kann es Ihnen sagen, die Europäische Union zu 28, das läuft schlecht", sagte Macron nach einem Besuch seines serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic am Dienstag in Paris. Die Wahlen für das neue Europaparlament sind für Mai kommenden Jahres geplant.

Macron verwies auf seine ehrgeizigen EU-Reformpläne vom vergangenen Herbst. "Ich habe Vorschläge gemacht." Dazu gehört eine gestärkte Eurozone mit einem eigenen Budget und einem europäischen Finanzminister.

Macron bekräftigte seine Haltung, wonach sich die EU grundlegend reformieren muss, bevor sie weitere Mitglieder aufnehmen kann. Das von der EU-Kommission für Serbien in Aussicht gestellte Beitrittsdatum 2025 sei kein "automatisches Kriterium", warnte er.

Die EU verlangt als wichtigste Bedingung für einen Beitritt von Serbien die Normalisierung seiner Beziehungen zum fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo. Vucic sagte: "Wir müssen unsere Probleme lösen." Dazu gehöre auch die "Frage zwischen Belgrad und Pristina".