Ein Attache an der österreichischen Botschaft in Israel, hat laut "Falter" kurz nach Dienstantritt im Jänner 2018 ein Bild von sich in einem Identitären-T-Shirt auf Facebook gepostet. Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) erteilte die Weisung, den Diplomaten "umgehend nach Wien einzuberufen", um die gegen ihn in den Medien erhobenen Vorwürfe einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen".

Das Leiberl, das der Mann trug, stammt laut "Falter" aus dem Sortiment von "Phalanx Europa", dem Onlinehandel des rechtsextremen Identitären Martin Sellner. Auf dem T-Shirt des Diplomaten findet sich laut der Wochenzeitung eine Abkürzung des Spruchs "Ehre Freiheit Vaterland". "Wir kennen den Bericht nur aus den Medien. Zusätzliche Informationen haben wir nicht", sagte die österreichische Botschaft in Tel Aviv zur APA auf Anfrage zu den Social-Media-Aktivitäten Kleppichs.

Der Atttaché ist auch FPÖ-Bezirksrat in Wien-Leopoldstadt und Mitglied der deutschnationalen Mittelschulverbindung Vandalia. Laut "Falter" hat er einige Monate zuvor ein Bild seines Großvaters in Nazi-Uniform mit Hakenkreuz gepostet. Als Ende Jänner der niederösterreichische FPÖ-Politiker Udo Landbauer wegen der Nazi-Liederbuchaffäre zurücktrat, kommentierte er das auf Facebook mit: "Das hast Du nicht verdient, Udo Landbauer." Damals war der Mann bereits offizieller Vertreter Österreichs in Israel.

Die SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, Sabine Schatz, forderte wegen der Vorfälle ein Einschreiten von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Diese müsse vom Koalitionspartner FPÖ Konsequenzen einfordern. "Österreichs internationales Ansehen steht auf dem Spiel", meinte Schatz.

Rücktritt gefordert

Die Israelitische Kultusgemeinde verlangte unterdessen den Rücktritt des FPÖ-Bezirksrats Herwig Götschober. Der Kabinettsmitarbeiter von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) war wegen eines Liederbuchs seiner Burschenschaft Bruna Sudetia in die Schlagzeilen geraten. "Die jüdische Gemeinde ist schockiert, dass gerade im Bezirk Leopoldstadt, einem wesentlichen Teil der 'Mazzesinsel', in dem ein Großteil des traditionellen Judentums wohnt, sich in der Bezirksvertretung mit Herrn Götschober ein Mitglied befindet, das mit antisemitischem und neonazistischem Gedankengut in Verbindung gebracht wird", schrieb IKG-Präsident Oskar Deutsch in einem Brief an die grüne Bezirksvorsteherin des Zweiten Wiener Gemeindebezirks Ursula Lichtenegger (G). Grüne und SPÖ in der Leopoldstadt wollen deshalb in der Bezirksvertretungssitzung eine gemeinsame Resolution einbringen.