Am 25. März wird die Europäische Union 60 Jahre alt, gefeiert wird mit einem Sondergipfel und umfangreichem Begleitprogramm in Rom. Am 25. März 1957 wurden in der italienischen Hauptstadt die sogenannten Römischen Verträge unterzeichnet. Mit ihnen wurde die Vorgängerin der EU, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), gegründet. Sie trat Anfang 1958 in Kraft.

Die sechs Signatarstaaten - Italien, Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Luxemburg - gründeten mit den Verträgen einen gemeinsamen Markt mit freiem Personen-, Dienstleistungs-, Kapital-, und Warenverkehr. Sie unterwarfen sich übergeordneter, gemeinschaftlicher Gesetzgebung. Geschaffen wurde außerdem eine gemeinsame Agrar-, Handels-, Wettbewerbs- und Verkehrspolitik. Ein weiteres Ziel war die Schaffung einer Zollunion.

Unterzeichnet wurde überdies auch der Vertrag zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft Euratom. Er hat die engere Zusammenarbeit in der friedlichen Nutzung der Atomenergie zum Ziel.

Nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) durch die sechs Staaten - der sogenannten Montanunion - im Jahr 1951 war der nächste, noch bedeutendere Schritt für die europäische Integration getan. Zur Umsetzung der gemeinschaftlichen Ziele wurde die institutionelle Struktur der EGKS weiter entwickelt: der Rat als Vertretung der Mitgliedsländer, das Parlament (Versammlung), die Kommission und der Gerichtshof. Der Deutsche Walter Hallstein wurde der erste Präsident der EWG-Kommission.

Den Impuls für die Römischen Verträge lieferte der frühere belgische Außenminister Paul-Henri Spaak. Er wurde 1955 beauftragt, einen Entwurf zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Marktes zu erstellen. Hintergrund dieser Bemühungen war das Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft 1954 am Widerstand Frankreichs.

Mit der Präambel des EWG-Vertrags wurde außerdem die "Grundlage für einen immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker" gelegt. Damit war der Grundstein für künftige Erweiterungen gelegt. Österreich trat 1995 der später zur Europäischen Union erweiterten Gemeinschaft bei. Mittlerweile umfasst die Union 28 Länder. Großbritannien hat 2016 für den EU-Austritt (Brexit) gestimmt, das EU-Austrittsverfahren soll von London am 29. März - nur vier Tage nach den Feierlichkeiten in Rom - offiziell gestartet werden.