Nach seiner überschwänglichen Gratulations-SMS an Donald Trump hat NATO-Generalsekretär Mark Rutte den US-Präsidenten nun auch mit einem neuen Spitznamen bedacht. Rutte bezeichnete Trump als „Papa“ der Weltpolitik.

Den Titel verlieh der Niederländer ihm bei einem gemeinsamen Auftritt vor Journalisten am Mittwoch auf dem NATO-Gipfel in Den Haag. Trump sprach wieder einmal über die Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und dem Iran - und verglich das Geschehen mit einer Prügelei zwischen Kindern.

Wie eine „heftige Schlägerei“ auf dem Pausenhof sei der zwölftägige Krieg gewesen, sagte Trump und fügte an: „Man kann sie nicht stoppen. Sie sollen einfach zwei, drei Minuten raufen, dann kann man sie einfacher stoppen.“

Rutte, der neben Trump saß, warf daraufhin grinsend ein: „Und dann muss Papa manchmal heftige Wörter verwenden.“ Trump quittierte die Anmerkung mit einem Lächeln.

THE HAGUE - Donald Trump and Mark Rutte, prior to the NATO summit meeting at the World Forum. The Netherlands, for the first time in NATO s history of existence, is hosting a NATO summit. ANP FREEK VAN DEN BERGH netherlands out - belgium out PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xx x530462328x originalFilename: 530462328.jpg
Neue Bromance? © IMAGO/Imago

Erniedrigt sich Rutte vor Trump?

Rutte bezog sich damit auf Trumps Äußerungen vom Dienstag. Der US-Präsident hatte nach Inkrafttreten einer von ihm verkündeten Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel seinen Unmut darüber geäußert, dass beide sich dennoch weiterhin beschossen hätten und erklärte, beide Staaten wüssten nicht mehr, „was zur Hölle sie tun“.

Rutte hatte bereits in seiner Zeit als niederländischer Regierungschef den Ruf eines „Trump-Flüsterers“. Nachfragen von Journalisten, ob sein Lob für Trump und nun sein neuer Spitzname erniedrigend seien für seine Rolle als NATO-Generalsekretär, verneinte Rutte.

„Das ist ein bisschen Geschmackssache“, sagte er weiter. Trump sei „ein guter Freund“ und verdiene „jedes Lob“, etwa für sein entschlossenes Vorgehen beim Angriff auf die Atomanlagen im Iran oder den Druck auf NATO-Staaten, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen.