Maria Windhager hat wieder einmal gewonnen. Diesmal in allerhöchster Instanz, beim Europäischen Gerichtshof. Und wieder einmal geht es um Hasspostings.

Die 52 Jahre alte streitbare Wiener Anwältin, ursprünglich aus Linz, hat sich Musterverfahren gegen Aktivitäten in den sozialen Medien zur Leidenschaft gemacht - gegen Aktivitäten also, die darauf abzielen, Menschen fertig zu machen. Es sind keine Prozesse, die abseits der Öffentlichkeit stattfinden, sondern ihr Thema trifft die Gesellschaft ins Mark.

Die größte Aufmerksamkeit erzielte sie mit dem Sigrid-Maurer-Prozess. Es ging um sexuelle Belästigung, ein Posting an die ehemalige und neuerliche Abgeordnete der Grünen von einem Computer aus, der in einem Lokal stand, an dem Maurer kurz zuvor vorübergegangen war. Maurer setzte sich zur Wehr und wurde selbst geklagt. In erster Instanz ging sie unter, doch ihre Anwältin Windhager gab nicht auf, und sie erzwangen eine Neuverhandlung.

Ein weiterer prominenter Fall war der Lehrling in Oberösterreich, der von FPÖ-Aktivisten zu Unrecht terroristischer Aktivitäten beschuldigt wurde.

Ein dritter nunmehr das Verfahren Eva Glawischnig gegen Facebook. Einen mächtigeren Gegner wird Windhager nicht mehr finden, und wieder ist das Recht auf ihrer Seite.

Der Prozess gegen Sigrid Maurer ging im September in die nächste Runde: Das Verfahren muss nach dem OGH-Urteil noch einmal von Neuem aufgerollt werden. Maurer beschreibt die starke Frau an ihrer Seite als extrem präzise und genau, "sie passt auf wie eine Haftelmacherin, dass alles juristisch korrekt ist". Für Maurer ist Windhager "die beste Medienanwältin Österreichs."

Gleichzeitig hat die Juristin einen ausgeprägten Hang zum Humor. Gemeinsam lachen - fast eine Art Therapie für die Opfer von Hasspostings und anderen Angriffen, die sie vertritt.

Die Anwältin kämpft unerbittlich gegen Hass und Lügen im Netz. Verantwortungsvolle Kommunikation ist ihr ein Herzensanliegen. Sie brachte sich auch im ORF-Publikumsrat damit ein. Rechtsschutz statt Bittstellertum – im Ringen gegen den Online-Giganten Facebook hat Windhager einen bedeutenden Sieg errungen.