Zu Beginn der Pressestunde mit Harald Vilimsky ging es gleich um ein vergangenes ORF-Interview; nämlich der kontroverse ZIB2-Auftritt Vilimskys bei Armin Wolf: "Unsere Partei wurde in die Nähe zur Judenverfolgung gerückt. Für mich war es richtig, dass ich mich hier emotional gewehrt habe. "Es sei nicht zulässig gewesen, die Zeichnung einer freiheitlichen Jugendorganisation mit dem nationalsozialistischen Stürmer in Verbindung zu bringen: "Mit solchen Fragen habe ich nicht im Alptraum gerechnet." Jeder wisse aber, dass er für die Pressefreiheit sei, sagte Vilimsky von sich selbst.

Gefragt wurde Vilimsky auch zu Allianzen mit rechtspopulistischen Parteien im Europaparlament. Am 18. Mai soll es ja ein Vernetzungstreffen rechter Parteien geben. Man werde sehen, was da rauskommt, sagte Vilimsky: "Es gibt viele Fragen: was macht Orban, was passiert mit den Briten?"

Den rechten Innenminister Matteo Salvini verteidigte Vilimsky: "Er setzt ursprüngliches EU-Regelwerk um, den Außengrenzschutz." Jetzt werde Salvini von der "EU-Nomenklatura" dämonisiert. Der EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber stehe hingegen "sehr, sehr links."

"Große Dinge" gemeinsam lösen

Seine Vision für Europa sei "große Dinge" gemeinsam zu lösen, sagte Vilimsky: "Wir wollen Frieden, Freiheit, Wohlstand." Bundeskanzler Sebastian Kurz würde auf seinen Zug aufspringen, wenn er meine, dass EU-Verordnungen zurückgefahren werden müssen: "Das zeigt, dass die Dinge, die wir sagen, mehrheitsfähig werden."

Er sei für ein föderales Europa, in dem die Mitgliedsstaaten die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden. Eine gemeinsame Sozialpolitik brauche es etwa nicht: "Das wollen alle von Schieder bis Karas. Ich trete an, um das zu verhindern." Er sei auch für eine Halbierung des EU-Parlaments und das es künftig nur noch einen Sitz haben soll.

"Ist Russland nicht ein seltsamer Partner?"

Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon sprach die Nähe der FPÖ zu Russland an: "Ist das nicht ein seltsamer Partner." Vilimsky hielt dagegen, dass er auch gute Beziehungen in die USA habe. ORF-Journalist Hans Bürger sprach den russischen "Freundschaftsvertrag" der FPÖ an. "Wir wollen gute Beziehungen zu allen, sind aber neutral. Das ist ein österreichisches Erfolgsrezept."

"Es gibt in allen Parteien Problemfälle"

Am Ende führte das Gespräch wieder in die österreichische Innenpolitik und zu den braunen Flecken de FPÖ: "Müsste die FPÖ nicht einen größeren Reinigungsprozess durchführen?", fragte Salomon.

Vilimsky sprach von "Recherchenetzwerken von Linken, die sich hinter ihrer Anonymität verstecken und aus tausend Kommentare etwas herausfischen." Man gehe natürlich konsequent mit Äußerungen und Postings um, die nicht in Ordnung seien: "Aber wir schauen bei anderen nicht unter die Decke. Es gibt in allen Parteien Problemfälle."

Zu den Plagiatsvorwürfen zu einer Studie, die er in Auftrag gegeben hatte, sagte Vilimsky: "Ich habe das aus meinem Budget bezahlt und ich habe jetzt eine externe Prüfung in Auftrag gegeben."

Für die EU-Wahl sei er "guter Dinge", die SPÖ vom zweiten Platz zu stoßen: "Ich glaube, dass wir das bessere Programm haben."