Die Nationalratsabgeordnete Claudia Gamon will die NEOS in die EU-Wahl führen. Sie hat sich entschlossen, bei der Kandidatenkür am 26. Jänner für Listenplatz 1 anzutreten, gab sie am Sonntag über Instagram bekannt. Damit werden die NEOS auch nach Angelika Mlinars Rückzug eine Frau an der Spitze der EU-Liste haben.

Die demnächst 30-jährige Vorarlbergerin war schon zweimal - erfolgreiche - österreichweite Spitzenkandidatin, nämlich der liberalen Hochschülerschaftsfraktion JuLis (heute: JUNOS) in den Jahren 2011 und 2013. Im Oktober 2015 kam sie als Nachfolgerin von Beate Meinl-Reisinger - die damals in den Wiener Gemeinderat wechselte - in den Nationalrat. Dort ist die studierte Betriebswirtin aktuell NEOS-Bereichssprecherin für Wissenschaft und Forschung, Rechnungshof, Frauen, Jugend und Sport.

Sie wolle ein "starkes Europa", das mit vereinten Kräften Entscheidungen trifft und "erfolgreich, anerkannt, friedlich und wohlhabend ist". Dafür wolle sie sich einsetzen und deswegen Spitzenkandidaten der NEOS für die EU-Wahl werden, teilte Claudia Gamon am Sonntag auf Instagram mit.

Aktuell sieht Gamon Europa bedroht - durch "unsere Arroganz", mit der etwa die USA belächelt würden, "weil sie einen Witzbold als Präsidenten haben", und rechtsnationale Regierungen, die jede Herausforderung "am liebsten nur im Schrebergarten angehen, damit dann grandios scheitern oder gar nichts lösen".

Wahlziel der NEOS für den 26. Mai sind zwei Mandate. 2014 holten sie sich mit 8,14 Prozent einen Sitz im EU-Parlament.

Die pinken EU-Kandidaten werden mit einem Hearing am 12. Jänner und dann einem offenen Online-Voting vom 18. bis 24. Jänner gekürt, endgültig gewählt wird die Liste von der Mitgliederversammlung am 26. Jänner. Für die Erstellung der Kandidatenliste werden sowohl das Online-Voting als auch die Abstimmungen in den NEOS-Gremien und in der Mitgliederversammlung berücksichtigt und zusammengezählt.