Anfang August ist es zu den schockierenden Szenen gekommen: Ein Bademeister bugsierte einen Badegast im Freibad Steyr unsanft vom Sprungturm – die Kleine Zeitung und die "Oberösterreichischen Nachrichten" haben berichtet.

Wie am Mittwoch bekannt geworden ist, wurde das Dienstverhältnis mit jenem Bademeister, der einen jungen Erwachsenen vom 10-Meter-Turm getreten haben soll, einvernehmlich aufgelöst, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten".

Parallel dazu beschäftigt der Fall auch Polizei und Justiz. Ermittlungen laufen laut Staatsanwaltschaft Steyr in Richtung Nötigung Paragraf 105 (1) Strafgesetzbuch. „Wer einen anderen mit Gewalt oder durch gefährliche Drohung zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen zu bestrafen. Allerdings hat sich das vermeintliche Opfer nach wie vor nicht gemeldet, berichten die ÖN.

Zahlreiche Augenzeugen hatten beobachtet, wie der junge Badegast auf dem Sprungturm stand und sich offenbar nicht zu springen traute. Da der Turm zu dem Zeitpunkt wieder gesperrt werden sollte, um den Bereich für Schwimmer zu öffnen, sei er von zwei Bademeistern aufgefordert worden, den Turm zu verlassen. Als der Gast dem nicht nachkam, sei einer der beiden zu dem Buben hinauf gestiegen. Es sei dann wohl zu einer Auseinandersetzung gekommen. Inzwischen sind Videos in sozialen Medien aufgetaucht, auf denen zu sehen ist, wie der Bademeister den nach wie vor unbekannten Burschen mit einem Fußtritt vom Plateau zu stoßen scheint.

Mündliche Abmahnung kam zuerst

Direkt nach dem Zwischenfall soll der Bademeister zugegeben haben, den Jugendlichen geschubst zu haben. Er erhielt vorerst eine mündliche Abmahnung und wurde versetzt. Inzwischen ist er im Urlaub. Ende kommender Woche soll über weitere mögliche disziplinarrechtliche Schritte entschieden werden. Die Stadt Steyr hat sich bei dem Betroffenen offiziell "für dieses Fehlverhalten" entschuldigt.