Gezählt wurden, wie auch in den vergangenen Jahren, Staus mit einer Länge von mehr als 1,5 Kilometern bzw. Verzögerungen von mindestens 15 Minuten an den Samstagen und Sonntagen während der Ferien in Österreich, berichtet der ÖAMTC. Rechnet man Mariä Himmelfahrt am 15. August, das auf einen Monat fiel, mit, gab es in diesem Sommer gezählte 548 Staus - ohne des Feiertag waren es 535.

Damit gab es einen Rückgang von 11,9 Prozent an Staus in diesem Sommer. Im Vorjahr war wieder das Vor-Corona-Niveau mit 622 Staus erreicht worden.

Doch wodurch kam es zu diesem Rückgang? „Wir beobachten schon den ganzen Sommer über, dass immer mehr Urlauber auf andere Wochentage ausweichen. Besonders die Donnerstage waren dabei auffällig“, kommentiert Aloisia Gurtner vom ÖAMTC-Salzburg das Staugeschehen. „Zudem scheint der Urlauberverkehr heuer in Fahrtrichtung Süden nicht abzureißen. Noch am 20.August verzeichneten wir 20 Kilometer Stau bei der Einreise am Walserberg. Wer nicht die Schulferienzeit nutzen muss, weicht auf die Nebensaisonen aus.“

Einen weiteren Grund für den Rückgang der Stauanzahl sieht der ÖAMTC in den Durchfahrtssperren entlang der Transitrouten. „Dieses Jahr konnte der Ausweichverkehr erstmals nachhaltig verringert werden. Die 76 Ab- und Durchfahrtssperren wurden zusammen mit dem ADAC auch in Deutschland intensiv kommuniziert. Das Staugeschehen konnte dadurch auf die Haupttransitrouten konzentriert werden. Staus auf Ausweichrouten entfielen damit in der Statistik“, so Aloisia Gurtner. Auch konnte eine praktikable Lösung für Navigationsgeräte gefunden werden, um den Urlauberverkehr mit Reiseziel Österreich nicht irrigerweise durch Sperrmeldungen unnötige Umwege fahren zu lassen. „Insgesamt also ein Schritt in die richtige Richtung für die Anrainer der Transitrouten“, erklären die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen.

Zu guter Letzt wurden gegenüber dem Vorjahr kaum mehr Verzögerungen wegen Grenzkontrollen registriert. An den Grenzstellen zu Ungarn und Slowenien lief der Verkehr praktisch störungsfrei. Einzig in Richtung Deutschland wirkten sich Kontrollen noch vereinzelt auf den Verkehrsfluss aus.

Häufigste Stauursachen

Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die Verkehrsüberlastung mit 42,1 Prozent (2021: 25,7 Prozent) aus genannten Gründen einen starken Zuwachs und war auch die Hauptursache für Staus. Unfälle sorgten zu 30,8 Prozent, Baustellen zu 11,1 Prozent und defekte oder brennende Fahrzeuge zu 7,4 Prozent für Stauaufkommen. Grenzkontrollen, die 2021 mit 17,7 Prozent noch Stauursache Nummer drei waren, kamen nur noch auf 4,5 Prozent. 3,8 Prozent entfiel laut ÖAMTC auf Sonstiges.

Die am stärksten betroffene Route war wie im Vorjahr die Tauernautobahn (A10) mit 19,3 Prozent der Staus. Gefolgt von der Pyhrnautobahn (A9) mit 11,6 Prozent. Diese waren zu 26,6 Prozent von Baustellen verursacht. Die Fernpassstrecke (B179) steht mit 10,5 Prozent zu Buche. Auf Platz vier liegt die Westautobahn mit 9,1 Prozent, wobei die Staus zu 46 Prozent durch Unfälle verursacht wurden.