Die Zahl der Verkehrstoten in Österreich ist in den ersten drei Monaten "massiv gestiegen", wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) unter Berufung auf eigene Daten, des Innenministeriums und von Statistik Austria berichtete. Seit Jahresbeginn kamen demnach bereits 73 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, um 25 mehr als im ersten Quartal des Vorjahres nach endgültigen Daten. Es droht, das Verkehrssicherheitsziel erneut deutlich zu verfehlen, kritisierte die NGO.

Im Bundesländer-Vergleich weisen die Steiermark und Niederösterreich mit jeweils 19 die meisten Verkehrstoten auf, in sieben der neun Bundesländer ist die Zahl der Verkehrstoten heuer gestiegen, berichtete der VCÖ am Freitag. Einen Rückgang verzeichneten nur Salzburg und Oberösterreich, wo im Vorjahr die Zahl der Verkehrstoten hoch war. "Sogar vor Corona, im ersten Quartal 2019 war die Anzahl der Verkehrstoten niedriger als heuer", sagte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Vorbilder und Kritik

Österreich habe bereits 2020 sein Verkehrssicherheitsziel – weniger als 312 Todesopfer – mit 344 verfehlt. Das aktuelle Ziel sieht eine Reduktion bis 2030 auf weniger als 195 Todesopfer im Straßenverkehr vor (minus 50 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020).

"Österreich ist gut beraten, sich an den verkehrssichersten Staaten Europas ein Vorbild zu nehmen und wirksame Maßnahmen auch hierzulande umzusetzen", betonte der VCÖ. So hätten die sichersten Staaten niedrigere Tempolimits. Großen Aufholbedarf gebe es in Österreich bei der Rad-Infrastruktur.