Nachdem ein 46-Jähriger am Samstagnachmittag im Bezirk Vöcklabruck seiner 42-jährigen Ehefrau in den Hinterkopf geschossen haben soll, ist bereits am Sonntag Untersuchungshaft über den Mann verhängt worden. Die Obduktion ergab laut vorläufigem Ergebnis erwartungsgemäß, dass die fünffache Mutter mit einem gezielten Kopfschuss aus unmittelbarer Nähe getötet wurde, erfuhr die APA am Montag von der Staatsanwaltschaft Wels.

Der Täter habe sich bei seiner polizeilichen Einvernahme umfassend geständig gezeigt, sagte Christoph Weber, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels. Der 46-Jährige gab demnach bei seiner Befragung an, dass es zwischen den Eheleuten immer wieder zu Konflikten gekommen war. Unstimmigkeiten wegen ihrer medial kolportierten unterschiedlichen Einstellung zu Coronaimpfungen seien seines Wissens "nicht vordergründig Thema" oder ausschlaggebend für die Bluttat gewesen, so Weber. Dem Delikt seien langjährige Diskrepanzen auf verschiedenen Ebenen vorangegangen.

Die Frau hat zwei ältere Kinder mit in die Beziehung gebracht, gemeinsam hat das Paar drei gemeinsame Kinder im Volksschulalter, die nun bei den Eltern der Frau untergebracht sind. Zumindest ein Teil der Kinder dürfte zum Tatzeitpunkt im Haus gewesen sein, mit Angaben dazu hält man sich aber bedeckt. Der Mann war behördlich bisher völlig unauffällig, es sei nie ein Betretungsverbot ausgesprochen worden, so die Ermittler. Sonst hätte er auch seine Waffen nicht mehr legal besitzen dürfen. Die Polizei hatte neben der auf ihn zugelassenen Tatwaffe drei weitere Langwaffen sichergestellt.

Der gebürtige Deutsche hatte laut Polizeibericht am Samstagnachmittag gegen 14.45 Uhr im gemeinsamen Haus eine Faustfeuerwaffe auf seine am Esstisch sitzende Ehefrau gerichtet und sie durch einen Schuss in den Hinterkopf tödlich verletzt. Die Frau starb nach der Einlieferung am Abend im Kepler Uniklinikum. Das Landeskriminalamt Oberösterreich ermittelt wegen Mordverdachts. Nach der Tat informierte der Mann über Notruf die Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Der erste Femizid in Österreich in diesem erst wenige Tage alten Jahr sorgte für zahlreiche Reaktionen auf politischer Ebene. Unter anderem fordert Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenringes, die sofortige Einrichtung eines Krisenstabes, der sich ausschließlich mit Gewalt gegen Frauen befasst. Außerdem müsse dringend über ein Waffenverbot in privaten Haushalten diskutiert werden. Auch SPÖ-Justizsprecherin Selma Yildirim und NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter verlangen besseren Gewaltschutz. Dazu gehöre laut Yildrim nicht nur mehr Geld sondern vor allem auch ein gesellschaftlicher Wandel. Die Grüne Frauensprecherin im oö. Landtag, Dagmar Engl, die konsequente Umsetzung des Gewaltschutzpakets der Regierung

Der erste Femizid in Österreich in diesem erst wenige Tage alten Jahr sorgte für zahlreiche Reaktionen auf politischer Ebene. Unter anderem fordert Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenringes, die sofortige Einrichtung eines Krisenstabes, der sich ausschließlich mit Gewalt gegen Frauen befasst. Außerdem müsse dringend über ein Waffenverbot in privaten Haushalten diskutiert werden. Auch SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner und NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter verlangen besseren Gewaltschutz.