Ab Freitag kann man sich in Wien im Rahmen der bundesweiten Massentests auf Corona testen lassen. Die seit Mittwoch verfügbare Website www.österreich-testet.at, auf der man einen Termin vereinbaren muss, sorgt aber für große Probleme. Am Vormittag war sie zeitweise nicht erreichbar oder stürzte während des Anmeldevorgangs ab

Am Nachmittag musste die Plattform schließlich komplett vom Netz genommen werden. Das Ministerium begründete die Maßnahme mit Wartungsarbeiten. Bisherige Anmeldungen würden jedenfalls ihre Gültigkeit behalten, hieß es auf der Website. Am Abend war die Anmeldung dann wieder verfügbar. Grund für die Probleme war laut der vom Gesundheitsministerium beauftragten A1-Tochter World Direct, dass vergessen worden war, Testdaten zu löschen.

Es habe laut World Direct keine Gefahr eines Datenlecks oder auch keinen Hacker-Angriff gegeben, wie zwischenzeitlich kolportiert wurde. Die Plattform sei unter großem Zeitdruck erstellt worden. Dennoch sei sie natürlich auf Sicherheit getestet worden - mit Testdaten. Und im Zeitdruck sei dann offensichtlich vergessen worden, die Test-Konfiguration zurückzustellen.

Für Ärger bei Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sorgt indes die fehlende Möglichkeit einer telefonischen Anmeldung. Diese sei vorab versprochen worden, betont er. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec hatten eine Telefon-Anmeldung vergangene Woche in einer gemeinsamen Aussendung zudem angekündigt. Der Bund selbst verweist bei der Kritik aus Wien aber auf die Bundesländer. Man würde eine telefonische Anmeldung begrüßen, dafür sei man aber nicht zuständig.

Kritik aus Wien: Nicht alle Termine buchbar

Die Stadt habe keine Möglichkeit, eine Hotline einzurichten, so ein Sprecher von Stadtrat Hacker gegenüber der Kleinen Zeitung, weil sie keinen Zugriff auf die vom Bund erhobenen Anmeldedaten habe. Außerdem sei die vom Gesundheitsministerium verwendete Software nicht darauf ausgelegt, dass per Telefon erhobene Daten in die Datenbank eingetragen werden können.

Für Personen ohne Internetzugang gebe es daher derzeit nur die Möglichkeit, dass jemand in Vertretung eine Online-Anmeldung durchführt und die Terminbestätigung der- bzw. demjenigen zukommen lässt.

Kritisiert wird von der Stadt Wien zudem, dass online bislang nur Termine bis zum 9. Dezember buchbar waren, obwohl der Massentest in Wien bis zum 13. Dezember läuft. Auch die vorab vereinbarte Möglichkeit, sich als Familie anmelden zu können, fehlte bislang. Man habe beim Bund darauf gedrängt, dass diese Fehler ausgebessert werden, so ein Sprecher von Stadtrat Hacker.

Anmeldedaten aus Wien sorgen unterdessen für Verwunderung in Kärnten. Wie Andreas Schäfermeier, Pressesprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auf Twitter schreibt, erhielten Kärntner Pädagogen im Rahmen des Online-Anmeldevorgangs Testtermine und Daten von fremden Personen aus Wien. Insgesamt nehmen am IT-Anmeldesystem des Bundes sieben von neun Bundesländer teil. Nur Vorarlberg und Tirol haben eigene Systeme.