Ein Geisterfahrer, der am Sonntagabend auf der Westautobahn bei Salzburg dreimal entgegen der Fahrtrichtung unterwegs war und nach wilder Verfolgungsjagd in Freilassing in Bayern ein Polizeiauto gerammt hat, ist nach intensiver Fahndung und Zeugenhinweisen ausgeforscht worden. Der 30-jährige Pole habe die Beteiligung an dem Vorfall eingeräumt, informierte am Dienstag die Polizeiinspektion Laufen.

Der in Thüringen (Deutschland) wohnhafte Mann hat seinen Angaben zufolge in einer Gastwirtschaft in Österreich zur Probe gearbeitet und sich bei der Heimfahrt auf der Autobahn in Salzburg verfahren. Deshalb sei er kurz in falscher Richtung unterwegs gewesen. Vor der Exekutive sei er deshalb geflüchtet, weil der TÜV an seinem Wagen bereits im September abgelaufen sei. Sein Beifahrer, der sich im Zuge der Verfolgsjagd ebenfalls zu Fuß davon gemacht hatte, sei ein guter Freund von ihm, der ihn nur begleitet habe, schilderte der Pole den Beamten.

Verdacht auf Drogen

Ersten Ermittlungen zufolge könnten auch Betäubungsmittel im Spiel gewesen sein, berichtete die Polizei in Bayern. Es wird noch weiter ermittelt. Die Staatsanwalt ordnete die Beschlagnahme des Fahrzeuges und des Führerscheines an. Weil der 30-Jährige einen festen Wohnsitz vorweisen konnte, wurde er auf freien Fuß gesetzt.

Auf die Spur des Verdächtigen führten nicht nur Dokumente, die nach dem Unfall und der Flucht der beiden Insassen im Wagen sichergestellt worden waren, sondern auch Aussagen von Zeugen, wonach ein Mann im Freilassinger Ortsteil Salzburghofen am Montag Lehrer und Schüler gebeten habe, ihr Handy benutzen zu dürfen.

Der Pole wurde am Montagnachmittag von Beamten der Polizeiinspektion Freilassing überprüft. Dabei habe es sich herausgestellt, dass es sich bei dem Mann um einen der gesuchten Flüchtigen der nächtlichen Verfolgsfahrt gehandelt habe, teilte die Polizei mit. Beim Verlassen der Polizeidienststelle habe er sich für sein Verhalten bei den Polizeibeamten entschuldigt.