Staus auf der Tauernautobahn (A 10) gehören zum Fixprogramm jedes Sommerferienwochenendes. Als Reaktion weichen immer mehr Urlauber auf Landes- und Gemeindestraßen aus. Anrainer in den betroffenen Orten entlang dieser Alternativrouten stöhnen unter der Verkehrslawine.

Das Land Salzburg schiebt diesem „Fluchtverkehr“ im heurigen Sommer einen Riegel vor. An den Wochenenden zwischen 13. Juli und 18. August werden ausgewählte Autobahnabfahrten auf der A 10 in beiden Richtungen gesperrt. Welche und wie viele hängt jeweils vom konkreten Verkehrsaufkommen ab, erklärt man im Büro von Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. Die Entscheidungen fallen kurzfristig und basieren auf laufend mit der Asfinag erhobenen Verkehrsstrom-Daten. Mitgeteilt werden die Sperren über die Überkopfwegweiser beziehungsweise mobilen Asfinag-Verkehrsschilder. Damit Navigationsgeräte in den Autos die Sperren ebenfalls zeitgerecht anzeigen, werden die Daten auch ins Netz eingespielt.

Druckmittel der Landespolitik

Die mit Absperrgittern exekutierten (Ab-)Fahrverbote gelten rigoros - auch für Einheimische. Sie müssen im Bedarfsfall auf eine der folgenden offenen Abfahrten ausweichen und dürfen die begleitenden Landesstraßen verwenden, sofern sie unter „Quell- und Zielverkehr“ fallen. Für den Fernverkehr ist auch dort Endstation: Das Land wird Verordnungen für Fahrverbote erlassen, deren Einhaltung die Polizei „prioritär mit allen verfügbaren Kräften“ (Landesratbüro) kontrollieren und Vergehen mit Verwaltungsstrafen ahnden wird.
Diese Fahrverbote im niederrangigen Straßennetz wirken als Druckmittel der Landespolitik Richtung Verkehrsministerium. „Denn ohne entsprechende Verordnung des Bundes für die Abfahrtsperren würde es ein erhöhtes Sicherheitsrisiko geben“, gibt man sich auf Landesebene kämpferisch.