Nach der Bluttat vom Dienstagabend vor einem Lokal in der Stadt Salzburg, wo ein 46-jähriger Bosniererschossen und sein 24-jähriger Sohn schwer verletzt worden sind, hat die Landespolizeidirektion Salzburg am Donnerstag eine Täterbeschreibung veröffentlicht. Demnach handelt es sich um einen Mann südosteuropäischen Typs, vermutlich um einen Albaner, der zwischen 30 und 35 Jahre alt ist.

Der Verdächtige ist 1,80 bis 1,85 Meter groß und von kräftiger Statur. Er trug zum Tatzeitpunkt einen kurzen Vollbart und schwarze Kopfhaare, die seitlich rasiert waren. Das Haupthaar war zu einem Seitenscheitel gekämmt. Bekleidet war der Mann mit dunklen Jeans, einem weiß-blau karierten Hemd, einem darunter liegenden schwarzen T-Shirt und einer schwarzen Bauchtasche.

Zeugenangaben zufolge hatte der Täter eine schwarze Pistole. Kriminaltechnische Untersuchungen der am Tatort gefundenen Patronenhülsen ergaben, dass es sich bei der Munition um 9 mm Parabellum handelt. Die Marke der Waffe ist nicht bekannt. Der Täter befindet sich nach wie vor auf der Flucht. Derzeit werden weitere Zeugen befragt, auch werden noch weitere sichergestellte Spuren ausgewertet.

Spekulationen über Motiv

Wie mehrere Salzburger Medien am Donnerstag berichteten, soll der 24-jährige schwerverletzte Bosnier als Kellner in dem Lokal gearbeitet haben. Er dürfte am Dienstagabend freigehabt haben und im Gastgarten der Bar offenbar die Geburt seines Kindes gefeiert haben. Wie Polizeisprecherin Nina Laubichler zur APA sagte, hätten Zeugen ausgesagt, dass sein alkoholisiertes Benehmen dazu geführt hat, dass er von dem Unbekannten zunächst beleidigt und dann geohrfeigt worden sei.

Daraufhin habe der 24-Jährige seinen Vater, der sich ebenfalls als Gast in dem Lokal aufhielt, um Hilfe gebeten. Als die beiden Bosnier vor die Bar traten, zog der Täter Zeugenangaben zufolge eine schwarze Pistole aus der Bauchtasche. Er gab einen Schuss in Richtung des Sohnes und danach einen Schuss in Richtung des Vaters ab. Der 46-Jährige wurde dabei tödlich im Bereich des Oberkörpers getroffen, der Sohn erlitt einen Durchschuss des Oberschenkels. Er befindet sich aber nicht in Lebensgefahr.

"Nach ersten Ermittlungen können wir angeben, dass sich Opfer und Täter nicht gekannt haben", betonte Laubichler. "Das Opfer hat laut Angaben auch die Sprache des vermuteten Albaners nicht erkannt und Bosnisch oder Deutsch ausgeschlossen."

Einen Bericht auf ORF Salzburg, dass Geldschulden ein Motiv für die tödlichen Schüssen gewesen sein könnten, konnte die Polizei nicht bestätigen. "Wir ermitteln derzeit in alle Richtungen." Auch dazu, dass der Schütze die Tatwaffe laut ORF in den Tagen vorher an einen Bekannten verliehen, sie dann aber zurückgeholt haben soll, weil er sie am Abend brauche, wollte sich die Polizei nicht äußern. Kriminaltechnische Untersuchungen der am Tatort gefundenen Patronenhülsen hätten aber ergeben, dass es sich bei der Munition um 9 mm Parabellum handelt. Die Marke der Waffe sei nicht bekannt.