Wenn es um den weltweiten Verlust an Artenvielfalt geht, ist auch das waldreiche Österreich keine Ausnahme. So kam im Vorjahr eine Studie zum Schluss, dass die Bestände an Wirbeltieren hierzulande in den letzten 30 Jahren um 70 Prozent zurückgegangen sind. Biologen machen dafür hauptsächlich die Zerstörung von Lebensräumen verantwortlich.

Gut zeigt sich das an den Brutvögeln: Birdlife verzeichnete in den jährlichen Zählungen zwischen 1998 und 2016 bei diesen Tieren in der Agrarlandschaft einen Gesamtrückgang von mehr als einem Drittel. Mitverantwortlich dafür sei laut der Vogelschutzorganisation der ebenfalls rasante Verlust an Insekten-Biomasse, die den Vögeln als Nahrungsquelle dient. Eine Erhebung in Deutschland hat diesbezüglich für die vergangenen Jahrzehnte einen Verlust von drei Vierteln aller Insekten ergeben.

Das Umweltbundesamt führt jede zehnte Säugetierart in Österreich als vom Aussterben bedroht. Bei den Vögeln sind es 19 Prozent, bei den Reptilien sogar 43 Prozent. Ein Beispiel: Im Vorjahr brütete erstmals kein einziges Paar der Blaurackemehr in Österreich. Der farbenprächtige Vogel gilt damit hierzulande als ausgestorben. Auch bei den heimischen Pflanzenarten ist ein Drittel als gefährdet eingestuft.