Österreichs Bahnpassagiere legen zusehends mehr Strecken mit der Bahn zurück, die sie zuvor mit dem Auto bewältigt haben. 58 Prozent der beim diesjährigen Bahntest des Verkehrsclubs (VCÖ) befragten 9.600 Fahrgäste gaben das von sich an. Gäbe es häufigere Bahnverbindungen, wären zwei Drittel der Befragten bereit, noch öfter mit der Bahn anstatt mit dem Auto zu fahren.

62 Prozent der in sieben Bahnunternehmen im Zeitraum von Anfang Mai bis Mitte Juni befragten Bahnpassagiere gaben an, sie bräuchten ein besseres öffentliches Verkehrsangebot am Ankunftsbahnhof, um ihre Wege von der Straße auf die Schiene zu verlagern - 57 Prozent forderten das vom Abfahrtsbahnhof. Als Hauptmotive für den Umstieg wurde die dadurch zusätzlich nutzbare Zeit von 85 Prozent der Befragten genannt. Zwei Drittel führten eine kürzere Fahrzeit und verbesserte Angebote für den Umstieg an. Sechs von zehn Bahnpassagieren nannten niedrigere Kosten als Motiv.

Manche steigen auch aufs Auto um

Doch es geht auch andersherum: 29 Prozent der Befragten gaben an, manche Strecken mit dem Auto zurückzulegen, die sie früher mit der Bahn bewältigten. Dafür ausschlaggebend machten sie eine Verschlechterung beim Bahnangebot sowie eine längere Gesamtreisezeit. Der VCÖ forderte deshalb in einer Aussendung ein besseres öffentliches Verkehrsangebot in den Regionen und mehr Verbindungen in den Ballungsräumen auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten, da es zu einer immer stärkeren Flexibilisierung der Arbeitszeiten komme. "Wer vom Auto auf die Bahn umsteigt, trägt zur Vermeidung von Staus bei und leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz", betonte VCÖ-Experte Markus Gansterer.