Seit Mitte der Woche war nach dem 47-jährigen Reinhard S. gesucht worden. Nun wurde er tot in einem Kofferraum gefunden. Der Wagen soll ein italienisches Kennzeichen haben. Laut ersten Informationen hatte der Tiroler ein Auto verkaufen wollen, ein Italiener, der sich bei ihm auf die Anzeige im Internet gemeldet hatte, wollte das Fahrzeug am Anfang der Woche abholen.

Treffen wegen Autokaufs

Das Mordopfer hatte sich laut Polizei am Dienstag mit einem oder möglicherweise auch zwei Italienern wegen eines Autokaufs getroffen. Angeblich habe das Treffen bei dem Tiroler zu Hause stattgefunden, sagte ein Sprecher der Polizei.

Die genauen Abläufe sind noch unklar. Sein letztes Lebenszeichen sei eine SMS an seine Frau gewesen, deren Echtheit diese allerdings bezweifelte, berichtete der ORF. Nähere Details zu dem Vorfall waren zunächst nicht bekannt. Laut der Onlineausgabe der Kronen Zeitung handelt es sich um einen Mitarbeiter der Tiroler Zweigstelle der Nationalbank.

Laut der Tiroler Tageszeitung (TT) hat er am Valentinstag eines seiner Autos in die Werkstatt eines Bekannten gebracht, um es begutachten zu lassen. Er wollte es am Mittwoch wieder abholen und gleichzeitig beim zweiten Auto eine Begutachtung durchführen lassen. Doch der Fahrzeugtausch fand nie statt und S. war verschwunden.

Am Mittwochmorgen erhielt die Frau des Opfers schließlich eine "dubiose" SMS von ihrem Mann, so der Beamte. Darin sei gestanden, dass er sich ins Ausland absetzen werde. Da die Frau, die zu diesem Zeitpunkt nicht in Tirol war, die Echtheit der Nachricht anzweifelte, erstattete sie am Mittwoch gegen sieben Uhr eine Vermisstenanzeige. Freunde und Verwandte des Abgängigen starteten daraufhin eine Suchaktion auf Facebook.

Abschleppfirma wollte Wagen abholen

Dann wird die Sache kompliziert: Wie die TT berichtet, soll es auch einen Telefonkontakt zwischen dem 41-jährigen Autointeressenten aus Italien und der Polizei gegeben haben. Dieser gab an, dass er beide Fahrzeuge gekauft habe - inseriert hatte S. allerdings nur ein Fahrzeug. Danach war der Italiener nicht mehr zu erreichen.

Hier stand der Audi, in dem Reinhard S. gefunden wurde.
Hier stand der Audi, in dem Reinhard S. gefunden wurde. © APA/ZEITUNGSFOTO.AT

Am Wochenende wollte die Polizei laut der TT dem Italiener auf den Zahn fühlen. Er war noch in einer Pension in Baumkirchen eingemietet, aber nicht mehr anzutreffen. Auf dem Parkplatz stand ein nicht auf ihn zugelassener Audi A6. Als eine italienische Abschleppfirma Anstalten machte, den angeblich defekten Wagen abzuholen, schöpften die Beamten Verdacht. Bei einer Untersuchung des Fahrzeugs entdeckten sie die Leiche des gesuchten Reinhard S.

Wie Walter Pupp, Leiter des Tiroler Landeskriminalamtes mitteilte, dürfte es bereits am Dienstag zu der Bluttat gekommen sein.