"Zwischen 15 und 20 Prozent aller Menschen sind chronobiologisch gesehen ausgeprägte Abendmenschen und gehen, weil sie vorher keinen Schlafdruck entwickeln, rund um Mitternacht oder sogar noch später schlafen. Tendenz steigend", so der Mediziner. Diesen würde die eine Stunde auf ihrem Schlafkonto sehr wohl fehlen. Noch schlimmer wird es, wenn man vor der Umstellung bereits über ein "Defizit" verfügt.

Nicht so leicht haben es auch Senioren, die ohnehin meist Schlafprobleme haben, sowie Heranwachsende, die am Wochenende den unter der Woche verabsäumten Schlaf nachholen. Dann kann sich ein Jet-Lag mit den üblichen Symptomen einstellen. "Daher sollte man schon vorher richtig und vor allem langfristig auf sein Schlafkonto 'einzahlen'." Kurzfristiges Vorschlafen funktioniert jedoch nicht wirklich.

Schlafforscher für ständige Sommerzeit

Chronobiologisch betrachtet mache die Zeitumstellung keinen Sinn, meint Klösch. Die Chronobiologie befasst sich mit der Untersuchung der zeitlichen Organisation physiologischer Prozesse und wiederholter Verhaltensmuster. Dabei spielen Rhythmen eine große Rolle. Der menschliche Organismus passt sich aber ohnehin automatisch vor allem an den natürlichen Rhythmus des Lichts an. Aus Sicht der Schlafforschung wäre es daher grundsätzlich besser, bei einer Zeit zu bleiben, am besten bei der Sommerzeit.