Die Stadt Wien reagiert auf eine Reihe von Gewalttaten in jüngster Vergangenheit: Nach der Gegend rund um den Keplerplatz in Favoriten wird nun auch der Yppenplatz in Ottakring im 16. Bezirk zur Waffenverbotszone. Dort war es zuletzt zu einer Häufung gewaltsamer Auseinandersetzungen gekommen.
Waffenverbotszone als Antwort auf jüngste Gewalt
Im Juli des Vorjahres war es dort zu einem blutigen Streit größerer, rivalisierender Banden gekommen. Zwei Männer (18 und 22) wurden durch Schüsse schwer verletzt, der Vorfall sorgte für Aufsehen.
Ende Mai hatte ein 24-Jähriger einem anderen Mann mit einem Messer in den Hals gestochen – das Opfer überlebte schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde rund eine Woche später festgenommen. Die Polizei will nun mit der Maßnahme ein klares Signal setzen und die Sicherheit in dem belebten Grätzl erhöhen.
Mit Wirksamkeit ab 1. August, 00.00 Uhr, verordnet die Landespolizeidirektion rund um den Yppenplatz neben der Waffenverbotszone nach Paragraf 36b Sicherheitspolizeigesetz auch eine Schutzzone nach Paragraf 36a SPG. Diese gilt für den Bereich der dortigen Kinderspiel- und Parkanlage samt einem Umkreis von 150 Metern. „Diese Maßnahme dient dem Schutz Minderjähriger vor bestimmten strafbaren Handlungen. Personen, bei denen aufgrund konkreter Anhaltspunkte die Gefahr entsprechender Delikte besteht, können durch Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes aus der Zone weggewiesen werden“, erläuterte die Polizei am Mittwoch in einer Aussendung. Die Verordnung gilt täglich von 00.00 bis 24.00 Uhr bis vorläufig 1. Februar 2026, sofern sie nicht vorzeitig aufgehoben - oder womöglich verlängert - wird.
Ausnahme Reizgassprays zur Selbstverteidigung
Die Waffenverbotszone untersagt das Betreten des Bereichs mit Waffen sowie gefährlichen Gegenständen, es sei denn, es liegt ein nachvollziehbarer und gesetzeskonformer Grund, etwa beruflich bedingt, vor. Ausgenommen sind Personen mit waffenrechtlicher Bewilligung sowie das Mitführen von Reizgassprays zur Selbstverteidigung. Diese Zone wurde nunmehr mit einer Gültigkeit täglich von 00.00 bis 24.00 Uhr bis einschließlich 1. November 2025 eingerichtet.
Die erste Waffenverbotszone am Keplerplatz besteht bereits seit zwei Jahren– sie war damals nach mehreren Messerattacken eingerichtet worden. Stärker kontrolliert die Polizei auch am Praterstern sowie in der angrenzenden Venediger Au. Das bedeutet, dass gefährliche Gegenstände (u. a. Messer) kontrolliert und auch ohne konkreten Verdacht sichergestellt werden können.