Das starke Erdbeben, das im Zentrum von Myanmar seinen Ausgang genommen hat, erschüttert auch die Welt. Laut US-Erdbebenwarte USGS hatte es die Stärke 7,7. In der Hauptstadt Naypyidaw gab es laut Behörden zahlreiche Todesopfer. Der Erdstoß war auch in Thailand und in China zu spüren. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok stürzte ein im Bau befindliches Hochhaus ein, es wurde der Notstand ausgerufen. Hilfsorganisationen befürchten tausende Opfer. Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, rief zu Unterstützung auf: „Bei dieser Erdbebenstärke ist leider mit zahlreichen Toten und Verletzten zu rechnen, die Not in der Region ist groß.“

Erdbeben sind in der Region nicht selten. „Das ist ein bekanntes Erdbebengebiet und Erdstöße dort leider nichts Ungewöhnliches. Dieses Beben war aber sehr stark“, sagt Seismologin Fee-Alexandra Rodler von der GeoSphere Austria. In Wien werden Erdbeben von einer 24-Stunden-Rufbereitschaft aufgezeichnet und ab einer gewissen Stärke innerhalb einer Stunde an Nachrichtendienste und Hilfsorganisationen ausgesendet.

Drei Nachbeben bereits

„Bei einem lokalen Erdbeben informieren wir sofort ab einer Stärke von 3,0. In Österreich ist ein stärkeres Beben aufgrund der tektonischen Lage aber unwahrscheinlich. Bei internationalen Ereignissen informieren wir ab einer Stärke von 6,0.“

Die Seismologin sieht eine weitere große Gefahr in Nachbeben in der Region von Myanmar ausgehend. „Es gab bereits drei Nachbeben, eines mit der Stärke 6,4 und zwei mit der Stärke von 4,6. Das birgt eine weitere Gefahr von einstürzenden Gebäuden. Das Ausmaß der Katastrophe ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar“, sagt Rodler.

Richtiges Verhalten

Das richtige Verhalten bei einem Erdbeben kann Leben retten. Am sichersten ist es auf freien Plätzen auszuharren, aber mit Abstand zu Gebäuden und elektrischen Leitungen. In Häusern am besten Zuflucht suchen in der Nähe von tragenden Wänden, unter Türstöcken, allenfalls auch unter einem stabilen Tisch (Schutz vor herabfallenden Deckenteilen), rät die Seismologin.