Statt eines endoskopischen Eingriffs im Bereich der Harnblase soll ein Arzt in einem Krankenhaus im Waldviertel bei einer Seniorin die Bauchhöhle geöffnet haben. Dabei kam es zu Komplikationen, die 79-jährige Frau starb. Nun wird dem Mediziner der Prozess gemacht, denn er soll nicht wie vorgesehen agiert haben.
Der Vorfall trug sich bereits im Februar 2023 zu. Der Arzt soll damals entgegen der Entscheidung des Teams der entsprechenden Abteilung des Landesklinikums vorgegangen sein. Vorgesehen war bei der betagten Frau demnach ein endoskopischer Eingriff im Bereich des Harnleiters. Durchgeführt wurde vom Arzt eine Öffnung der Bauchhöhle.
Im Rahmen der Operation sei es zu einer Blutungskomplikation gekommen, woraufhin ein Gefäßverschluss gesetzt worden sei. Daraus resultierten aber laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft Durchblutungsstörungen des linken Beines, die eine Oberschenkelamputation notwendig machten. Die 79-Jährige starb letztlich an Herz-Kreislauf-Versagen.
Der Prozess gegen den Beschuldigten startet am 13. September in Krems. Dem behandelnden Arzt wird Gerichtsangaben zufolge grob fahrlässige Tötung angelastet.