Wie würden Sie reagieren? Sie sitzen beim Abendessen, hören einen Klescher, schauen raus – und sehen ein Unfallauto, das auf den Bahngleisen liegt. Und: Sie wissen, dass in Kürze ein Zug kommt ...

Die Frage, wie viel Mut – und Risikobereitschaft – in einem steckt, lässt sich schon in der Theorie kaum beantworten. Aber ob man tatsächlich sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, um das eines anderen zu retten? Wer weiß das schon.

Wobei: Zeit zum Nachdenken bleibt in dieser Situation keine. Michele Piscitello weiß, wovon er spricht: „Es gab für mich nur einen Gedanken: Ich muss die Person retten“, schildert er die dramatischen Augenblicke für ihn und Lebensgefährtin Hildegard Gosch. Die Gefahr habe er ausgeblendet, „sonst hätte ich das alles nicht tun können“.

Es ist sich ausgegangen. Buchstäblich in letzter Sekunde konnte er Freitagabend eine Lenkerin durch die Heckklappe herausziehen – dann kam auch schon der Zug und schleifte das Auto mit. Man mag sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wäre alles nur ein paar Augenblicke später passiert ...

Es gibt ein Happy End. Und dafür, zumindest das ist sicher, nicht genug Dank und Anerkennung. Hut ab!