Ein Komiker reißt – nicht zum ersten Mal – einen untergriffigen und sexistischen Witz über das Äußere einer Frau. Sie dreht die Augen über. Ihr Mann nimmt die Dinge ungebeten in die Hand. Er redet nicht, sondern schlägt zu. Beschützerinstinkt schwingt in seiner Rechtfertigung mit. Dafür wird er im Netz kritisiert, aber auch bejubelt. Dieser Gewaltausbruch ereignete sich wie berichtet bei den Oscars. Der Schläger ist Will Smith, der später am selben Abend einen Oscar erhielt.
In seiner Dankesrede entschuldigte er sich, tränenreich, bei der Academy, nicht aber beim Opfer. Einen Tag später holte er das auf Instagram nach, bat auch die Tennis-Familie Williams (von ihr erzählt sein Oscar-Film), die Produzenten, alle Teilnehmenden und Zusehenden um Verzeihung. „Ich schäme mich. Meine Taten zeigen nicht den Mann, der ich sein möchte.“ Und: „I am a work in progress“. Unfertig also.