Wenn Sebastian Kurz, der zu Ausritten des Koalitionspartners im Inland gerne den Schweigekanzler gibt, vom fernen New York aus zu einem Ordnungsruf ausrückt, ist Feuer am Dach. Kurz stellte klar, dass jede Einschränkung von Pressefreiheit nicht akzeptabel sei und in Österreich eine Ausgrenzung oder der Boykott von ausgewählten Medien nicht stattfinden dürfe. Doch genau das sollte mit einer Anweisung des Sprechers des von Herbert Kickel (FPÖ) geleiteten Innenministeriums an diverse Polizeidienststellen bezweckt werden: Einzelne Medien mit einer Informationssperre zu belegen, weil sie unbotmäßig berichtet hätten. Dass es sich dabei um Zeitungen handelt, die sich besonders in den Skandal um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) vertieft haben, ist kein Zufall.