Es kam so, wie es kommen musste: Auch beim Jubiläums-Sondertreffen der EU-Energieminister kam es zu keiner Einigung. Schlimmer noch: selbst die Punkte, auf die man sich einigen konnte – gemeinsamer Gaseinkauf, schnelle Genehmigungsverfahren für Alternativenergien, bilaterale Solidaritätsabkommen – wurden am Ende nicht beschlossen, sondern als Teil des Pakets auf die nächste Sitzung im Dezember vertagt.
Der Misserfolg hat viele Väter und Mütter. Die Kommission sträubte sich über den Sommer hinweg, konkrete Vorschläge vorzulegen. Nach dem jüngsten Gipfelbeschluss bestand Handlungsbedarf, der "Marktkorrekturmechanismus", der erst vor drei Tagen vorgelegt wurde, ist jedoch weit weg von realer Umsetzbarkeit. Die Behörde argumentiert damit, dass Eingriffe in freie Märkte von Natur aus heikel seien, dass aber auch die unterschiedlichen Interessen der Mitgliedsländer nur schwer unter einen Hut zu bringen sind. Der Punkt hat etwas, allerdings kommen wir auf diese Weise nie zu einer Lösung.