Die ersten, überlieferten Sätze, die Philipp Reis, der Erfinder des Telefons, am 26. Oktober 1861 in den mysteriösen Apparat sprach, waren kleine, surreale Gedichte. Angeblich sagte er mit fester Stimme: Das Pferd frisst keinen Gurkensalat und fügte hinzu Die Sonne ist von Kupfer, eröffnete so die Welt der unbegrenzten Möglichkeit im Gespräch der elektrischen Sprachübermittlung, in der man fortan auch über große Entfernungen miteinander flüstern und schweigen konnte. Ich selbst besitze zwei dieser Maschinen der Erreichbar- und Unerreichbarkeit. In meinem Bücherregal nämlich steht das schwarze, behäbige Wählscheibentelefon des Bauernhofes meiner verstorbenen Großmutter, auf dessen Vorderseite ihre Nummer, die schon lange ins Leere geht, zu lesen ist, als wäre es ein Anschluss in die Vergangenheit.