Wie viele Menschen (er)trägt unser Heimatplanet bis er kollabiert? Eine Frage, wie sie für den Fortbestand unserer Spezies nicht elementarer sein könnte – sie steht weit, weit über jenen kleingeistigen Befindlichkeiten, in denen sich die Politik nicht selten verliert.

Im Rahmen eines UN-Gipfels in Nairobi debattieren Vertreter aus 160 Ländern darüber, wie man das Wachstum der Weltbevölkerung auf ein verantwortbares Maß drosseln kann. Zehn (!) Milliarden Menschen sollen es im Jahr 2050 sein: Jene, die heute bereits im mittleren Alter sind, werden diese historische Marke noch erleben. Es geht in diesem Zusammenhang vor allem um mehr Engagement für Familienplanung, Bildung und Frauenrechte.

Wer das Wort Überbevölkerung so nicht in den Mund nehmen will, kann auch andere Ansätze für Fragen wählen: Wie müssten wir mit unseren (noch) vorhandenen Ressourcen umgehen, dass "es" sich auch in einer Zukunft mit noch mehr Menschen ausgeht? Die Weltgemeinschaft müsste im Jahr 2050 fast doppelt so viel Nahrungsmittel produzieren wie heute – ohne zusätzliche Rohstoffe, wohlgemerkt. Lässt sich die Schieflage der Erde noch austarieren? Falls ja, wie?

Nicht zuletzt: Unmittelbare und indirekte Wechselwirkungen von Weltbevölkerung, Umwelt und Migration sind nicht mehr zu leugnen. Der Weltklimarat IPCC hat bereits 1990 vor ganzen Völkern im Transit als Folge des Klimawandels gewarnt. Große Antworten auf große Fragen – dringend gesucht. Jetzt.