Raten Sie einmal, welche Geschichte gestern auf unserer Homepage die meisten Zugriffe hatte! Eine
a) zum Tod von Niki Lauda,
b) über die dramatische Regierungsumbildung oder
c) über ein aktuelles Flüchtlingsschicksal?
Ja, auch wenn Sie es vermutlich nicht glauben: c)

Das Ausreisezentrum liegt in diesem Fall in Klosterneuburg. Von dort soll Philippa Strache mit ihrem viereinhalb Monate alten Sohn Hendrik zu ihrer Mutter geflohen sein, nicht ohne sich dabei in ihrem privaten Unglück sofort an Medien zu wenden.

Ein seltsames, aber immer wiederkehrendes Spiel zwischen Betroffenen, den Lesern/Hörern/Sehern und den Medien selbst: Das Unwesentliche überlagert das Wesentliche, weil alle gern teilhaben an der Ablenkung, an „Panem et circenses“. Der Ausdruck stammt vom Dichter Juvenal, der in einer seiner um 100 n. Chr. geschrieben Satiren kritisierte, dass sich die Römer eigentlich nur noch für „Brot und Spiele“ und nicht mehr für Politik interessierten, weil die Kaiser Augustus und Tiberius – beide begnadete Alleinherrscher – Wahlen ohnehin zur Farce gemacht und die Meinung des Wahlvolks der Res Publica kontrolliert bis manipuliert hatten.

Klingt sehr erschreckend. Und sehr heutig. Nur sagt man jetzt halt Message Control dazu.