Wie genau PrinzWilliamam kommenden Dienstag seinen 40. Geburtstag feiern wird, ist nicht bekannt. Doch eines ist sicher: Wie auch immer er den Tag verbringt, viele Briten werden wohlwollend an ihn denken. Denn der Enkel von Königin Elizabeth II. und Zweite in der britischen Thronfolge ist laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov mit 66 Prozent Zustimmung der beliebteste Royal nach der Queen selbst.

Geboren am 21. Juni 1982 als William Arthur Philip Louis Mountbatten-Windsor, erarbeitete der Prinz sich seit seiner Jugend ein bodenständiges Image. Er arbeitete mehrere Jahre als Rettungshubschrauber-Pilot und trägt schon mal lässige Jeans. 2017 gab er seinen Job auf und ist seither Vollzeit-Royal. Seine Fans mögen vor allem seine zurückhaltende Art und seine Wohltätigkeitsarbeit.

Im Gegensatz zu früheren Generationen royaler Väter, die oft eine gewisse Distanz zum Nachwuchs wahrten, erzählte William stolz, dass er die erste Windel seines erstgeborenen Sohnes Prinz George wechselte. Dieses Können konnte er anschließend bei Tochter Charlotte und Sohn Louis noch zwei weitere Male unter Beweis stellen. Während des Corona-Lockdowns teilte er sich nach eigenen Worten mit seiner Frau Kate die Betreuung der beiden älteren Kinder im Homeschooling und half im Kampf mit Mathematik-Aufgaben.

William selbst war erst zehn Jahre alt, als sich seine Eltern Prinz Charles und Prinzessin Diana trennten. Mit 15 Jahren musste er den Tod seiner Mutter verkraften – das Bild, wie William und sein jüngerer Bruder Prinz Harry mit gesenkten Köpfen und unter den Blicken der Weltöffentlichkeit hinter dem Sarg hergehen, hat sich tief ins öffentliche Gedächtnis eingebrannt. Der frühe Tod seiner Mutter auf der Flucht vor Paparazzi hat dazu geführt, dass William bis heute ein angespanntes Verhältnis zu Medien und Journalisten hat – und seine Familie so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit heraushält.

Seine Frau Kate lernte William an der Uni im schottischen St. Andrews kennen. Auf sie aufmerksam wurde er, als sie an einer Studenten-Modenschau teilnahm. Die beiden heirateten 2011. Seither wandelte sich das einstige studentische Liebespaar zum royalen Eltern- und Botschafterpaar.

In dem Zuge, in dem Elizabeth II. in den vergangenen Jahren ihre öffentlichen Auftritte aus Altersgründen zurückfuhr, nahmen die royalen Verpflichtungen von William und Kate zu. Beide wirken dabei – vor allem für Royal-Verhältnisse – locker und natürlich und gewinnen dadurch viel Sympathie. Beide setzen sich für Umwelt- und Naturschutzthemen sowie Projekte zur Förderung der psychischen Gesundheit ein. Sie sind das moderne Gesicht der Monarchie.

Interviews gibt die Nummer Zwei der britischen Thronfolge höchst selten. Doch scheut er sich nicht, offen seine Meinung zu sagen. So reagierte er scharf, als sein Bruder Prinz Harry und dessen Frau Meghan der königlichen Familie in einem spektakulären Fernsehinterview Rassismus vorwarfen. "Wenn wir eines nicht sind, dann eine rassistische Familie", sagte William vor Reportern.

Das Verhältnis der beiden Brüder ist seither getrübt. Bei der Beisetzung ihres Großvaters Prinz Philip im vergangenen Jahr hielten sie die meiste Zeit Abstand, nur auf Zutun von Williams Frau Kate wechselten sie im Gehen ein paar Worte miteinander. Und auch jüngst bei den Feierlichkeiten zum 70-jährigen Thronjubiläum ihrer Großmutter schien das Verhältnis unterkühlt. Ob Harry an Williams 40. Geburtstag unter den Gratulanten sein wird, bleibt also abzuwarten.