Jedes Jahr werden von der Social Media-Seite TC Candler die 100 schönsten Gesichter des Jahres ausgezeichnet. Wie die Straits Times vermeldet, ging der 1. Platz in diesem Jahr an Lalisa „Lisa“ Manobal (24) von der südkoreanischen Pop-Band Blackpink. Platz zwei ging an die norwegische Bloggerin Emilie Nereng (26), Platz drei an das Model Halima Aden (24). Die aus Thailand stammende Lisa ist neben Jisoo (26), Rosè (24) und Jennie (25) eines von vier Mitgliedern von Blackpink. Die vier Musikerinnen tragen gemeinsam mit Bands wie BTS oder dem Serien-Hit Squid Game derzeit zum weltweiten Hype um südkoreanische Popkultur bei.

Die K-Pop-Szene (Popmusik aus Südkorea) ist dafür bekannt, besonders leidenschaftliche Fans zu haben. Mit dem Sammelbegriff K-Pop wird mittlerweile ein eigenes Musikgenre umschrieben, das derzeit einen unglaublichen Hype erfährt. Die Top-Gruppen des K-Pop einschließlich BTS, Monsta X und Blackpink haben ihre eigenen Armeen von Millionen von Fans. Wie die Fan-Armeen anderer internationaler Stars wie etwa Lady Gaga, Rihanna, Justin Bieber oder Taylor Swift - "Little Monsters", "Rihanna Navy", "Beliebers" und "Swifties" - haben diese Fangruppen ihre eigenen Kosenamen.

Das Internet erlaubt es ihnen, auf besondere Art an der Glitzerwelt der Popstars teilzuhaben. Die Anhänger tauschen sich über soziale Medien aus und kommunizieren teils über Apps mit den Sängern und Sängerinnen. Sie sorgen dafür, dass die Musik ihrer Idole stets im Netz präsent ist und die Verkäufe ihrer Alben möglichst steigen. Die Fan-Armeen gelten nicht zuletzt als wesentlicher Teil des Erfolgs der K-Pop-Gruppen. Für die Anhänger spielt es dabei auch keine Rolle, dass Gruppen wie BTS oder die Girlgroup Blackpink ursprünglich von Unterhaltungsagenturen zusammengestellt wurden und Teil einer von der Regierung angeheizten, gut geölten Pop-Maschine sind.

Für Furore sorgten aber nicht nur Popgruppen, auch Filme und Serien aus Südkorea sind international gefragt: Keine Serie wird derzeit so häufig gestreamt wie die Netflix-Produktion "Squid Game" aus Südkorea. In den neun Folgen regiert der Kampf ums Überleben: Knapp 500 hochverschuldete Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen treten in scheinbar harmlosen Kinderspielen gegeneinander an, um ein Preisgeld in Millionenhöhe zu gewinnen. Doch der makabere Wettbewerb duldet keine zweite Chance: Wer es nicht in die nächste Runde schafft, wird umgehend getötet.

International hat die Serie ein riesiges Publikum begeistert, nicht nur im Westen, auch etwa in der Volksrepublik China. Auf der Onlineplattform Weibo, einem Mikroblogging Dienst vergleichbar mit Twitter, haben laut Medienberichten mehr als zwei Milliarden User den Hashtag zu "Squid Game" angeklickt. Dabei ist die Serie in Chinas streng reguliertem Internet offiziell gar nicht erhältlich. "Squid Game" ist die bisher erfolgreichste Netflix-Produktion mit den höchsten Zuschauerzahlen. Laut Unternehmensangaben erreichte die Serie 111 Mio. Fans nach nur knapp einem Monat seit der Premiere am 17. September. Der vorherige Rekordhalter war das britische Kostümdrama "Bridgerton" gewesen, das ab Dezember 2020 in den ersten 28 Tagen von 82 Millionen Zuschauern gestreamt worden war.