Mit 54 Jahren noch Mutter und jetzt mit 63 auf dem Weg zum "Half Ironman"-Triathlon: Die italienische Rocksängerin Gianna Nannini ("Bello e impossibile") lässt vermeintliche körperliche Grenzen nur ungern gelten. "Normalerweise mache ich an fünf, sechs Tagen in der Woche Sport", sagte die in Siena/Toskana geborene Musikerin der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) über ihren Trainingsehrgeiz.

Das habe auch Auswirkungen auf ihren Gesang: "Musik und Sport sind für mich zwei Formen von Körperlichkeit. Wenn ich singe, dann benutze ich den ganzen Körper als Instrument."

So habe sie vergangenes Jahr nach einem schlimmen Bühnenunfall gemerkt, "wie anders ich singe, wenn ich mich nicht bewegen kann". Den Rest der Tournee musste die für ihre Reibeisenstimme berühmte Sängerin "im Sitzen absolvieren". "Der Arzt meinte nach dem Sturz: Das war's mit Joggen. Aber ich dachte, schauen wir mal. (...) Ein Jahr später habe ich in Barcelona an einem Kurztriathlon teilgenommen." Und jetzt trainiere sie eben für den "Half Ironman".

Gute Zellen

Angriffe vor allem von konservativer Seite wegen der Schwangerschaft mit über 50 Jahren habe sie mit Nichtbeachtung quittiert, sagte Nannini in dem Interview: "Ich habe damals nicht viel davon gelesen. Ähnlich verurteilt werden in Italien ja auch Frauen, die abtreiben. Hören wir doch endlich damit auf!" Sie sehe die Schwangerschaft, die ohne Hormonbehandlung möglich geworden sei ("Meine Zellen waren noch gut"), als "Schicksal". Tochter Penelope habe heute ein zwiespältiges Verhältnis zu ihren Liedern: "Musik bedeutet für sie, dass ich weg muss. Sie hört eher Katy Perry und Ariana Grande. Trotzdem sagt sie mir, dass ich die schönste Stimme der Welt habe."