Das amerikanische TV-Sternchen Kim Kardashian hat sich nach einem Überfall in einem Hotel in Paris selbst von ihren Fesseln befreit und Hilfe geholt. Zunächst hatten die Polizisten geglaubt, eine Mitarbeiterin Kardashians habe Alarm geschlagen. Tatsächlich habe die 35-Jährige, die von den Tätern im Bad des Hotelzimmers eingesperrt worden sei, selbst ihre Fesseln lösen können.

Brutaler Überfall in Pariser Luxushotel

In der Nacht auf Montag seien um 2.30 Uhr fünf Männer, mit Polizeijacken bekleidet, in das Hotel eingedrungen. Zwei von ihnen seien dann in das Zimmer Kardashians eingedrungen und schließlich mit Schmuck im Werte von rund neun Millionen Euro geflüchtet. Zuvor hatten sie Kardashian mit Klebeband an Armen und Beinen gefesselt und geknebelt. Kardashian habe die Fesseln jedoch lösen können und um 2.56 Uhr ihren Leibwächter Pascal Duvier angerufen, der ihre Schwester in ein Nachtlokal begleitet hatte, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Dienstagabend unter Berufung auf einen Ermittler der Polizei.

Paparazzi campieren vor der New Yorker-Residenz
Paparazzi campieren vor der New Yorker-Residenz © APA/AFP/ANGELA WEISS

Diebe als Paparazzi verkleidet?

Das US-Magazin "People" berichtet unter Berufung auf französische Polizeiquellen, Kardashian sei vermutlich vor dem Überfall mehrere Tage lang von den Dieben beschattet worden. Wahrscheinlich sei, dass die Männer sich als Paparazzi verkleideten und den Reality-Star verfolgten - offenbar ohne damit den Argwohn von Kardashians Security zu erwecken.

Keine Bilder der Überwachungskameras

Von dem Überfall gebe es keine Bilder von irgendwelchen Überwachungskameras, sagte der Ermittler. Unter anderem wurden ein Ring für vier Millionen Euro und ein Schmuckköfferchen mit Preziosen im Wert von fünf Millionen Euro gestohlen. Den Tätern werde es schwer fallen, den Schmuck zu Geld zu machen, sagte eine Expertin des Juwelierverbandes. Der Ring beispielsweise sei sehr bekannt. Sofern man versuche, ihn umzuarbeiten oder den Stein anders zu schleifen, sei ein erheblicher Wertverlust zu erwarten. Außerdem seien teure Steine heutzutage per Laser gekennzeichnet - diese Kennzeichnung sei nicht zu beseitigen. Bei zwei Überfällen auf das Juwelierhaus Harry Winston 2007 und 2008 hatten Gangster Schmuck im Werte von rund 100 Millionen erbeutet. Es gelang ihnen jedoch nicht, die Beute zu verkaufen: Letztlich bekamen sie nur 483.00 Euro dafür.