Mehr als zwei Jahrzehnte nach Shannen Dohertys plötzlichem Ausstieg aus der Kultserie „Charmed“ ringt ihre Kollegin und enge Freundin Holly Marie Combs noch immer mit den Umständen. In der neuesten Folge des Rewatch-Podcasts „The House of Halliwell“ sprach die 51-Jährige mit Serienkollege Brian Krause über das Staffelfinale der dritten Staffel – jene Episode, die 2001 Dohertys letzte war und die sie selbst auch noch inszenierte.

„Jede Faser in mir sträubt sich dagegen, diese Folge zu besprechen – aus so vielen Gründen“, sagte Combs unter Tränen. Besonders bitter sei für sie gewesen, dass Doherty ausgerechnet eine ihrer stärksten Episoden drehen durfte, nur um anschließend am Telefon von den Produzenten vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. „Es war so respektlos, so verdreht und so falsch. Es macht mich bis heute verdammt wütend.“

Doherty, die im Juli 2024 mit nur 53 Jahren an Krebs starb, spielte seit Serienbeginn 1998 die Hexe Prue Halliwell an der Seite von Combs und Alyssa Milano. Nach nur drei Staffeln wurde sie jedoch überraschend gefeuert und durch Rose McGowan ersetzt. Die Serie lief danach noch fünf weitere Jahre. Combs berichtete, dass sie von der Entscheidung völlig überrumpelt gewesen sei: „Sie haben gewartet, bis alle in den Urlaub waren, und dann Shannen angerufen. Sie musste mich selbst informieren – die Produzenten hielten es nicht einmal für nötig, es mir zu sagen.“

Rauswurf war „kein Drama, sondern ein Trauma“

Auch Brian Krause, der in der Serie den Engel Leo Wyatt spielte, zeigte sich fassungslos. Niemand habe damit gerechnet. „Viele wollten nicht als die Bösen dastehen, also wurde gelogen, um das eigene Image zu schützen. Am Ende hat es keinem geholfen.“
Die Gründe für Dohertys Rauswurf sind bis heute umstritten. Holly Marie Combs machte vor einigen Jahren ihre Kollegin Alyssa Milano dafür verantwortlich – ein Vorwurf, den Milano entschieden zurückwies. Shannen Doherty selbst sprach Anfang 2024 auf einer Convention offen über die damaligen Geschehnisse: Für sie sei der Rauswurf kein „Drama“ gewesen, sondern ein „Trauma“. Ihr sei nicht nur eine Rolle, sondern ein Stück Lebensgrundlage genommen worden – weil jemand anderes an die Spitze des Casts wollte.

Milano wiederum zeigte sich später traurig darüber, dass der Erfolg von „Charmed“ bis heute durch alte Konflikte überschattet werde. Trotz all der Bitterkeit erinnert sich Combs auch an den Stolz, den Doherty auf ihre letzte Folge hatte. „Sie hätte gesagt: ‚Ich habe großartige Arbeit geleistet, das war meine Lieblingsfolge.‘ Sie wollte nicht, dass wir uns davon unterkriegen lassen. Aber das ist leichter gesagt als getan.“

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