Ein Interview mit der deutschen Wochenzeitung „Zeit“ sorgte vergangene Woche für Aufsehen: Darin sprach der umstrittene Schauspieler Til Schweiger, der unter anderem für „Manta Manta“ und „Keinohrhasen“ bekannt ist, nicht nur über seinen gesundheitlichen Zustand und Vorwürfe zu Machtmissbrauch am Set – sondern teilte auch ordentlich gegen ZDF-Satiriker Jan Böhmermann aus.

„Ich habe wirklich einen guten Humor – im Gegensatz zu Leuten wie Jan Böhmermann oder Oliver Pocher, die verachte ich, weil sie immer nur auf Kosten von anderen lachen“, so Schweiger. „Wenn ein Joke mal auf ihre Kosten geht, ziehen sie einen Flunsch und kommen sofort mit einem Anwalt um die Ecke. Bäh! Böhmermann ist für mich das größte Brechmittel in der deutschen Medienlandschaft.“ („Flunsch“ lässt sich am ehesten mit „Schmollmund“ übersetzen.)

Bei Schweiger „blubbert die Weißweinschorle aus jeder zweiten Zeile“

Doch damit nicht genug: Angeblich hätte der 60-jährige Schauspieler den Satiriker in einer Flughafen-Lounge gesehen. Böhmermann soll sich hinter einer Zeitung der „Süddeutschen“ „vergraben“ und in Schweigers Richtung „geblinzelt“ haben. Eigentlich habe sich Schweiger geschworen, Böhmermann eine „fette Schelle“ zu geben, sollte er ihm einmal begegnen. Das „Engelchen“ in seinem Kopf hätte ihn aber davon abgehalten.

Der Satiriker reagierte auf Instagram und richtete sich dabei nicht nur an Til Schweiger, sondern auch an „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Die von Schweiger geschilderte Begegnung soll es nicht gegeben haben. Tatsächlich habe Böhmermann den Schauspieler einmal an Bord eines Flugzeugs gesehen. Dass Schweiger ihn entdeckt haben könnte, hält er für unwahrscheinlich, da der „Kokowääh“-Darsteller „sehr aufgebracht und wütend“ war, „weil er seit mehreren Minuten vergeblich versuchte, seinen Sicherheitsgurt zu öffnen.“ Ob „sechs oder sieben leere 0,2er Weißweinflaschen auf dem freien Business-Class-Sitz neben Til Schweiger lagen“, wisse Böhmermann nicht mehr so genau. Dem Chefredakteur der „Zeit“ drohte er in gewohnt sarkastischer Manier ebenso eine „Schelle“ an.

In seinem Podcast „Fest & Flauschig“ legte der Satiriker nach und hinterfragt, warum die „Zeit“ mit dem „offensichtlich hilfebedürftigen Til Schweiger“ ein derart großes Interview macht. Statt etwas einigermaßen Vernünftiges von sich zu geben, „blubbert da die Weißweinschorle aus jeder zweiten Zeile.“ Er stößt sich außerdem daran, dass eine öffentliche Gewaltandrohung in einer „stabilen“ Zeitung wie der „Zeit“ veröffentlicht wird und diese nicht einmal überprüft, ob die Aussagen von Schweiger stimmen.