„Reine Polemik“ seien die Überlegungen des IV-Präsidenten Georg Knill, wonach das österreichische Pensionsantrittsalter - wie in Dänemark - auf 70 Jahre erhöht werden sollte. So äußerten sich nun die SPÖ-nahen Pensionistenvertreter. Doch nicht nur der Pensionistenverband (PVÖ) steht der Anhebung des Alters kritisch gegenüber, sondern auch unsere Userinnen und User im Kleine-Zeitung-Forum.

„Haben Spezialisten keine anderen Ideen, wie sie den Schuldenberg in den Griff kriegen?“

Immer wieder wurden im Zuge der Debatte über Sparmaßnahmen, um das Budget zu konsolidieren, Einsparungen bei den Pensionen angedacht. MathildeObmann hält von dieser Idee aber wenig: „Haben diese Spezialisten keine anderen Ideen, wie sie den Schuldenberg nur irgendwie in den Griff kriegen, als immer nur die Pensionen bzw. das Pensionsalter zu kritisieren? Da gebe es ganz andere Punkte, die zu behandeln wären.“

Auch Stefan123 steht der Anhebung negativ gegenüber und ortet Ungerechtigkeit: „Sorry lieber Herr Knill, ich habe mit 15 zu arbeiten begonnen, war noch keinen Tag arbeitslos und arbeite nun seit 40 Jahren! Würde ich bis 70 arbeiten müssen, so wäre mein Beitrag dann 55 Jahre an die SV. Männer sterben aktuell mit ca. 79,5 Jahren. Das heißt, ich kann 55 Jahre zahlen, damit ich dann 9,5 Jahre etwas beziehen kann. Sinnvoll wäre es, ausschließlich die Beitragsjahre zu bemessen (...).“

Besonders der Vergleich mit Dänemark, wo das Pensionsantrittsalter auf 70 Jahre angehoben werden soll, hinkt, meint Molden: „Der pickt sich einzelne Sätze raus, der Knill. In Dänemark gibt es das steuerfinanzierte Pensionssystem, das ‚betriebliche‘ (ähnlich unserer PVA) und die private Vorsorge. Wenn jemand 43 Beitragsjahre hat, kann man in Pension gehen. Und das 70 betrifft nur die staatliche Pension, nicht die betriebliche (...).“

„Ein Drittel des Bundes-Budgets machen Pensionen aus“

Wenig überzeugt, aber dennoch mit Lösungsvorschlägen melden sich andere Foristen zu Wort, wie beispielsweise marios: „Dann bitte Pensionen deckeln. Ein Drittel des Bundes-Budgets machen Pensionen aus. Wer/Wie soll (man) das künftig noch stemmen? Von Gehältern bleiben nur ein Bruchteil …“

Pensionsantritt vs. Beitragsjahre - durch diese Differenzierung könne man eine faire Regelung schaffen, ohne das Antrittsalter erhöhen zu müssen, finden einige User, wie etwa SeCCi: „Es gehört am faktischen Pensionsantrittsalter und den Beitragsjahren gearbeitet. Bis dahin braucht man sich über ein höheres Antrittsalter nicht zu unterhalten.“

Und wiwo64: „Nicht das Antrittsalter, sondern die Beitragsmonate müsste als Basis für eine abschlagsfreie Pensionierung herangezogen werden. Und da, denke ich, sind 45 Jahre genug. (...) Wenn jemand früher gehen will, dann müssen die Abschläge eben neu definiert werden. Kann ja sein, dass jemand mit 40 Beitragsjahren schon in Pension gehen will - aber dann weiß er/sie auch welche Pension er/sie zu erwarten hat. Generell würde ich aber an der 65 Jahr Regelung mit der Möglichkeit der frühesten Pensionierung nicht viel herumschrauben (...).“