Der 24-jährige Sänger JJ hat den 69. Eurovision Song Contest für Österreich gewonnen. 2026 hat Österreich die Ehre, den 70. ESC auszutragen - aber wo? Das Rennen um den Austragungsort des Großspektakels hat begonnen. Schon wenige Stunden nach dem Sieg haben sich neben Wien auch Innsbruck, Oberwart, Wels und Graz als Austragungsort gemeldet.

Rund 150 Kommentare in kürzester Zeit und mehr als 7800 Meldungen bei der Abstimmung: Die Zahlen sprechen für sich, das Interesse ist enorm. Nach dem ESC-Sieg von Österreich wird eifrig spekuliert, wo denn der Jubiläums-Song Contest ausgetragen wird. Während sich im Forum der Kleinen Zeitung zahlreiche Stimmen gegen Graz als Austragungsort zu Wort melden, haben knapp 2800 Menschen - also rund 37 Prozent - in unserer Abstimmung jedoch dafür gestimmt.

„Wo soll Graz die 20 bis 30 Millionen hernehmen?“

Der logistische Aufwand, die finanziell angespannte Situation der Stadt und auch die Kapazitäten, die ein solches Event beanspruchen würden - all das würde gegen Graz als Veranstaltungsort sprechen, meint beispielsweise Nevertheless89: „Das stark verschuldete Graz bewirbt sich für die Austragung, die die Stadt vermutlich 20 bis 30 Millionen Euro kosten wird?“. altbayer: „Wo soll Graz die 20 bis 30 Millionen hernehmen? Wo soll Graz 20 bis 30 Millionen einsparen?“

Auch LWG 14 sieht die Verschuldung der Stadt als Hindernis: „Eh kein Geld und dann wollen sie eine Millioneninvestition eingehen? Geht's noch? (...).“

„Graz hat leider nicht alles, was es dazu braucht“

Nicht nur fehlende finanzielle Mittel, auch andere Probleme würden auf Graz als ESC-Gastgeber zukommen, sagt vdbfsus: „Graz hat leider nicht alles, was es dazu braucht. Die Messehalle ist weder akustisch noch technisch für solch eine Veranstaltung gerüstet. Und woher die Mittel zur Aufrüstung hernehmen? Das müsste schon Graz allein stemmen. (...).“ Zudem hinterfragt henoma: „Will man dieses Event mit denselben dysfunktionalen Verkehrslösungen abwickeln wie andere Großveranstaltungen in der Stadt?“

„Für die regionale Wirtschaft wär's jedenfalls der Jackpot“

Deutlich zuversichtlicher und für Graz als Gastgeber-Stadt spricht sich Marcst25 aus - man müsse auch die positiven Aspekte sehen: „Wenn, dann Graz! Wien konnte 2015 zeigen, was es kann, doch Graz kann das toppen! Ich hoffe der ORF entscheidet richtig, denn die zweitgrößte Stadt Österreichs im grünen Herzen des Landes, muss nun zeigen, was es kann! (...).“ Und Geom38 weist auf die Vorteile für die heimische Wirtschaft hin: „Grundsätzlich wär's für Graz schon aus werbetechnischen Gründen eine tolle Sache, einen Bewerb dieser Größenordnung austragen zu dürfen. (...) Für die regionale Wirtschaft wär's ob der Austragungsdauer von rund einer Woche jedenfalls der Jackpot, die Werbung für die Region wäre bei konstant rund mehr als 150 Millionen Zusehern sowieso fast unbezahlbar. (...).“