Faxverbot sorgt für Chaos in Arztpraxen“, 12. 2., „Luxusgut Gesundheit“, 5. 2.

Aus Datenschutzgründen, so die ÖGK, gibt es keine Faxgeräte mehr in den Arztpraxen, um schnellen Ablauf der Rezeptausstellung etc. zu garantieren. Toll für ältere Menschen, die darauf angewiesen sind, von Verwandten und Betreuern die Medikamente gebracht zu bekommen! Wenn so großer Wert auf Datenschutz gelegt wird, dann möchte ich bitte in Zukunft auch nicht mehr namentlich im Wartezimmer aufgerufen werden!
Barbara Grundnig, Winklern 

Datenschutz?

Ich hatte im Jänner 2024 einen Skiunfall (Schlüsselbeinbruch) und wurde in ein Salzburger Krankenhaus gebracht. Dort wurden meine Daten und einige Röntgenbilder aufgenommen. Auf meine Bitte, die Nachbehandlung in einem Kärntner Krankenhaus durchführen zu lassen, wurde ich aufgefordert, den Arztbericht und die Röntgenbilder mit meinem Handy zu fotografieren, damit das Kärntner Krankenhaus die nötigen Informationen erhält. Dies war mit Skischuhen, Skianzug, Unfallschock und stillgelegter rechter Hand nicht einfach zu erledigen. Laut Auskunft des Arztes war eine digitale Übermittlung in ein anderes Bundesland nicht möglich.

Dem Kärntner Krankenhaus habe ich meine Fotos übergeben wollen, was jedoch nicht möglich war. Ich musste sämtliche Daten nochmals bei der Aufnahme angeben. Dabei haben circa wartende Patienten meine Daten, unter anderem die Religionszugehörigkeit, den Unfallhergang, den Familienstand, die Anzahl der Kinder usw. mithören können (Datenschutzgrundverordnung?). Die erforderlichen Daten sollten eigentlich auf der e-card abrufbar sein.

Abschließend: Nach drei Wochen Behandlung sind die Ärzte zur Erkenntnis gekommen, dass ich auch fünf Rippen gebrochen hatte, welche jedoch nicht weiter behandelt werden mussten, weil diese in der Zwischenzeit geheilt waren.
Elmar Sabitzer, Weitensfeld

Nicht vorgesorgt

Man fragt sich, welche Auffassung die Verantwortlichen im Gesundheitssystem von ihrer Aufgabenstellung bzw. ihrer Verantwortung haben. Der Termin für das Auslaufen des Faxens war doch schon lange bekannt. Warum hat man nicht gehandelt und rechtzeitig für eine Alternative gesorgt? Was für ein blamables Bild!
Peter Polak, Villach

Der Faktor Zeit

Mit Fax geht es schnell und wie kann das jetzt auf einmal nicht sicher genug sein? Gab es gravierende Vorfälle, die diese Umstellung zwingend notwendig machen? Gerade Zeit ist in unserem Beruf im Gesundheitsbereich Mangelware. Die Personen, die sich solche Dinge ausdenken, sollen einige Tage Praktikum in den diversen Einrichtungen absolvieren –dann wäre das eine Hilfe für uns und ihre Sichtweisen samt Horizont würden sich verbessern (möglicherweise).
Charlotte Pölzler, Krieglach

Anschluss verloren

Über die technologische Rückständigkeit im Gesundheitswesen und im Staate Österreich kann man nur den Kopf schütteln. Dass im Gesundheitswesen noch das altbackene Fax als unverzichtbar gilt, spricht für die Wissenschaftsfeindlichkeit der Nation und ist letztlich die logische Quintessenz, warum unser Land quasi überall den Anschluss verliert. Ich empfehle allen Beteiligten im Staate, einen „Best Practice“-Kurs bei unseren weltweit fortschrittlichen EU-Freunden aus Estland, damit uns das kleine digitale Vorzeigeland endlich Nachhilfe gibt.
Irene Raberger, Traun

Einzelfall?

Als Selbstständiger bekomme ich meine Kostenaufstellung für medizinische Leistungen, die ich höchst selten beanspruche. Es ergab sich jedoch, dass ich mit dem gleichen Problem bei zwei verschiedenen Orthopädie-Fachärzten in Wien vorstellig wurde. Die erste Konsultation dauerte etwa drei Minuten. Der Arzt verrechnete dafür inklusive „ausführliche diagnostisch-therapeutische Aussprache“ und zwei Injektionen, deren Notwendigkeit ich nicht beurteilen konnte, 177,84 Euro. Toller Stundensatz! Vier Monate später suchte ich glücklicherweise eine andere Praxis auf. Ohne lange Wartezeit. Die Kosten für die Behandlung (ich wurde gefragt, ob ich überhaupt eine schmerzstillende Injektion wolle, was ich verneinte) betrugen 24,40 Euro. Der erste Facharzt war also 7,3 mal so teuer.

Meine Sozialversicherung war über meine Angaben erstaunt. Anscheinend beschweren sich Patienten zu selten über so eine Praxis. Aber unser Gesundheitswesen wird solcherart natürlich betrogen und überfordert. Bestimmt kein Einzelfall!
Reinhard Bimashofer, Millstatt

Kassenärzte fehlen

Die 2020 von Türkis/Blau in eine Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) zusammengelegten Krankenkassen, mit dem Versprechen, damit eine Milliarde Euro für die Patienten zu lukrieren, war eine bewusste Täuschung.

Schnellstens ausreichend Kassenarzt-Stellen zu schaffen und attraktiv zu gestalten, ist für eine wirkungsvollere Gesundheitsversorgung aller Bevölkerungsschichten unerlässlich. 
Gerald Meir, Krumpendorf