Sie scheint sich irgendwann sehr ernsthaft vorgenommen zu haben, Geschichte zu schreiben: Kamala Harris war die erste nichtweiße Bezirksstaatsanwältin in San Francisco; die erste Frau und Nichtweiße, die es an die Spitze des Justizministeriums in Kalifornien schaffte. Am 20. Jänner übernimmt sie nun das Amt der Vizepräsidentin der USA: als erste Frau überhaupt. Harris wurde 1964 in Kalifornien als Tochter eines aus Jamaika eingewanderten Wirtschaftsprofessors und einer aus Indien stammenden Krebsforscherin geboren.

Sie studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften, wurde Anwältin. Ihren Kampfgeist, sagt Harris, habe sie ihrer Mutter zu verdanken, die als Bürgerrechtlerin aktiv war. Harris will sich für Klimaschutz, Gleichberechtigung und Verteilungsgerechtigkeit einsetzen. Nach vier Jahren Trump, die sich für viele Frauen und People of Color wie ein Rückschritt anfühlten, sind die Erwartungen hoch. Rassismus und Sexismus werden nicht von heute auf morgen verschwinden, doch Harris gilt als Hoffnungsträgerin für einen Bewusstseinswandel: „Während ich die erste Frau in diesem Amt bin, werde ich nicht die letzte sein“, sagte sie in ihrer Siegesrede.

Nina Koren