Um die Route von Spilimbergo bis nach Sacile zu beginnen, muss man den Tagliamento überqueren. Das breite, kieselige Flussbett, das das türkise Wasser aufnimmt, prägt die Landschaft Friaul Julisch Venetiens. Nur nach mehreren Regentagen wird aus dem sanften Gewässer, das von unterirdischen Quellen gespeist wird, ein reißender Fluss.

Die uralte Handwerksstadt Maniago
Die uralte Handwerksstadt Maniago © Massimo Crivellari

Die Stadt der Mosaike. Westlich des Tagliamento liegt Spilimbergo auf einem Plateau. Mosaik für Mosaik sollte man die charmante Kleinstadt erkunden. Hier gibt es noch eine der wenigen Mosaikschulen Italiens, wo junge Menschen alte Mosaiktechniken erlernen können. Die Schule ist der Endpunkt einer Geschichte, die auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurückgeht, als Steinmetze und Fußbodenleger aus den Dörfern um Spilimbergo auf den Baustellen Venedigs arbeiteten. Die heutigen Arbeiter und Lehrer sind die Erben einer sehr alten Tradition. Die Schule stellt massive und wertvolle Werke her, die Flughäfen, Universitäten, königliche Paläste und Kathedralen schmücken. Zu besichtigen ist auch eine wertvolle Sammlung von Mosaikarbeiten.Eine scharfe Sache. Maniago tritt am 12. Jänner 981 erstmals in die Geschichte ein, als es in einem offiziellen Dokument Kaiser Ottos II, der dem Patriarchen von Aquileia den Besitz des Hofes von Maniago bestätigte, aufschien. Auch diese friulanische Kleinstadt brachte exzellente Handwerker hervor. Maniago ist heute noch weltberühmt für die Herstellung von Messern und Schneidewerkzeugen aller Art. Nicolò von Maniago bekam vom Wasseramt Venedig 1453 die Erlaubnis, aus dem Wildbach Colvera einen Kanal zu errichten. Das war der Start für den Bau mehrerer Messerschmieden. Außer Geräten für die Landwirtschaf, begann man auch Schwerter und Stabwaffen für die Republik Venedig herzustellen. Seither hat Maniago eine Hundertschaft von talentierten Messerschmieden und Schlossern hervorgebracht. Auch heute noch ist die Erzeugung von Schneidewerkzeugen ein bedeutender Industriezweig der Gegend. Poffabro gehört zu den schönsten Dörfern Italiens, der Name stammt von „Wiese der Schmiede“. Es sind keine protzigen Villen, die Poffabro auszeichnen, sondern bunte Kalksteinhäuser, kleine Kapellen und Heiligenstöcke.

Der Überrest des Vajont-Stausees - Auslöser der Flutwellenkatastrophe von 1963
Der Überrest des Vajont-Stausees - Auslöser der Flutwellenkatastrophe von 1963 © Fabrice Gallina