Rosenhafen. Kein schlechter Name für einen Urlaubsort. Dass das benachbarte Piran charmanter ist als Portoroz, ist halb so wild, im traditionellen Kurort lässt es sich genauso aushalten, insbesondere im Palace Hotel, einem Luxusschuppen, den die Kempinski-Kette aufgekauft hat, der aber eine viel längere Geschichte hat. Das 1910 eröffnete Haus ist eine Perle der k. u. k. Zeit, in dessen Spiegelsaal sich immer noch ein feudales Frühstück einnehmen lässt.

Der Strand ist tatsächlich voll, aber das Virus scheint man dennoch im Griff zu haben. Die Liegen werden regelmäßig desinfiziert, in Restaurants, Hotels, Geschäften und im Stadtbus trägt jeder Maske. Überhaupt sind die Leute von einer Disziplin, die in Österreich bisweilen fehlt. So herrscht fast so etwas wie Normalität.

Das geschichtsträchtige Palace Hotel
Das geschichtsträchtige Palace Hotel © Jure Kravanja

Bei einer Bootsfahrt süffelt man schon vormittags Weißwein, die Sonne macht 13-Stunden-Schichten, das Wasser hat Badewannentemperatur. In jedem besuchten Fischlokal wird so gut gekocht, dass man gleich am nächsten Tag wiederkommen möchte. Und ein slowenischer Starkoch hat seinen Streetfoodtruck gleich beim Hotel geparkt.

Ein Spaziergang auf den Hügel beim Campingplatz lohnt sich: Ein Garten mit Betonskulpturen (solche Kunst nennt man wohl brutalistisch) sorgt für Abwechslung und einige Verwunderung.

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