Glaubt man den Wetterfröschen, dann sieht es so aus, als ob diese Weihnachten wieder einmal nicht weiß würden. Wen die Schneesehnsucht quält, der kann in die Berge fahren. Oder in den 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Dort schneit es nämlich an 365 Tagen im Jahr. Wenn man nur kräftig genug schüttelt.

In der Original Wiener Schneekugelmanufaktur werden die kleinen Winterlandschaften seit dem Jahr 1900 in Szene gesetzt. Aber nicht nur das: Die Schneekugel, wie wir sie heute kennen, schüttelte nämlich der Firmengründer Erwin Perzy Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Ärmel. In dritter und vierter Generation halten Enkel Erwin und dessen Tochter Sabine Perzy an seiner Erfindung fest und das Handwerk des Schneekugelbauens hoch. Die umwirbelten Motive ändern sich mit Zeit und Trend, aber woraus der „Schnee“ genau besteht, das bleibt streng gehütetes Familiengeheimnis.

Dass er nicht gleich zu Boden sinkt, sondern je nach Größe der Kugel bis zu zwei Minuten durch die Flüssigkeit tanzt, macht ihn aus. Das und vieles mehr erfährt man im Museum, dass die Perzys zu Ehren des Jahreszeit-unabhängigen Schneegestöbers eingerichtet haben. Es mag nicht groß sein, dennoch passen ganze Universen von fantasievollen Welten unter Glas hinein. Jede von ihnen in Handarbeit hergestellt und damit einzigartig. Wie eine Schneeflocke.

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