Ein Ritt auf einem Elefanten, einen Stierkampf erleben, wilde Tiere im Streichelzoo sehen - wann, wenn nicht im Sommerurlaub. Aber was  Touristen auf den ersten Blick als reizvolle Urlaubsattraktion oder als kulinarische Delikatesse erscheint, ist für Tiere oft mit Qualen verbunden.

"Ein Klassiker unter den Touristen-Attraktionen, besonders in exotischen Ländern, sind Elefanten-, Pony-, Esel- und Kamelritte. Aber Vorsicht: Die meisten dieser Tiere werden nicht artgemäß gehalten. Oft sind sie auch den ganzen Tag über der Hitze ausgesetzt, ohne mit frischem Wasser versorgt zu werden", sagt Martina Pluda von Vier Pfoten. "Ganz wichtig zu wissen ist auch, dass gerade Elefanten als Babys oft brutal misshandelt werden, um sie gefügig zu machen. Die Tiere werden regelrecht gebrochen."

Hände weg von Streichelfarmen

Ein riesiges Tierschutz-Problem sind auch die "Streichelfarmen" mit Babylöwen, wie sie etwa in Südafrika gang und gäbe sind. "Viele Touristen sind davon begeistert, wissen aber nicht, dass genau diese herzigen Löwen irgendwann für das so genannte ,Canned Hunting' zum Abschuss freigegeben werden", erklärt Pluda. "Dabei handelt es sich um eine besonders grausame Form der Gatterjagd."

Immer öfter werden Touristen Fotos mit Wildtieren angeboten, sehr beliebt sind natürlich Tierbabys. "Wenn es die Gelegenheit gibt, Selfies oder andere Aufnahmen mit Bärenbabys zu machen, dann müssen sofort alle Alarmglocken schrillen", warnt Pluda. Hier handelt es sich um reine Geschäftemacherei auf Kosten der Tiere, die meist unter inakzeptablen Bedingungen gehalten werden.

Streuner auf der Straße

Was vor allem in südlichen Ländern dem Urlauber sofort ins Auge springt, ist die Anzahl an streunenden Tieren. Man lässt sich als Tierliebhaber leicht dazu verleiten, die Tiere zu füttern. "Das Problem ist, dass sich die Streuner sehr rasch an diese Nahrungsquelle gewöhnen, die dann nach der Urlaubssaison sofort wieder versiegt", so Pluda. Füttern ist auch deshalb kritisch, weil sich die Tiere dadurch natürlich noch schneller vermehren. Viel sinnvoller ist es daher, einen lokalen Tierschutzverein direkt am Urlaubsort mit einer Spende zu unterstützen.

Stierkämpfe und Co.

Wer Tiere schützen will tut gut daran, sich von Sport- und Wettkämpfen  fernzuhalten und diese damit nicht zu fördern. Ob es die Stierkämpfe in Spanien und Portugal oder die Hunde-, Bären- oder Hahnenkämpfe sind: Ihnen ist gemeinsam, dass Tiere dafür gequält werden.

Bei Stierkämpfen etwa werden Tiere schon vor dem Spektakel bewusst gereizt. Das kann von Schlägen gegen die Nieren über das Bohren von Nadeln in die Geschlechtsteile bis hin zur Verabreichung von Medikamenten, um die Tiere orientierungslos zu machen, reichen. Während des Kampfes wird der Stier oft mit Lanzen in die Seite gestochen. Höhepunkt ist die Tötung, wobei der Tod meistens durch Ersticken am eigenen Blut infolge des "Gnadenstoßes" eintritt.

Zu guter Letzt empfiehlt Martina Pluda, beim Kauf von Souvenirs vorsichtig zu sein: "In vielen Geschäften werden Gegenstände aus Elfenbein, Schildkrötenpanzer, Lederprodukte aus Häuten exotischer Tiere oder Korallen angeboten. Mit dem Kauf trägt man zur Ausrottung geschützter Arten bei." Die Einfuhr von Souvenirs, die von bedrohten Arten stammen, ist nach dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen nicht erlaubt und wird mit Geldbußen und sogar Freiheitsstrafen geahndet.

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