Die Closes von Edinburgh, also die engen, dunklen, oft über abenteuerliches Kopfsteinpflaster steil bergab führenden Gassen, die von größeren Straßen abzweigen, sind aufregender als jeder Prachtboulevard.

Rund 250 von ihnen gibt es in Schottlands Hauptstadt – und sie erzählen ihre spannendsten Geschichten. Im Mary King’s Close etwa soll der Geist eines Mädchens namens Annie spuken, in den finsteren Ecken des Advocate’s Close traf man sich für die Hinterzimmerpolitik, im Fleshmarket Close blühte der Handel mit frischen Leichen für die Anatomieforschung und auf dem Old Fishmarket Close brach 1824 das große Feuer aus, das große Teile des Zentrums zerstörte.

Kopfstein und Kerzenschein

2019 wurde ganz in der Nähe bei Renovierungsarbeiten Barrie’s Close ein vergessener Keller entdeckt, in dem noch der Schutt und die Asche der Brandkatastrophe lagen. Wie bei einem Speakeasy aus der Zeit der Prohibition klopft man heute an dessen versteckte Tür unweit der Royal Mile, um im „Lost Close“ in kleinen Gruppen und speziellem Ambiente Whisky, Gin, Bier, aber auch Kaffee zu verkosten.

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Die eigentliche Spezialität der Gastgeber sind aber die Geschichten, die dazu serviert werden. Geschichten, wie sie nur die Closes von Edinburgh schreiben.