Es war die besorgte Anfrage eines Lesers, der sowohl Fruktose, Laktose wie auch Histamin nicht verträgt: „Was soll ich denn jetzt noch essen? Ich kann mich doch gar nicht ausgewogen ernähren, oder?“, fragte er verzweifelt. Damit konfrontierten wir Silke Birnhuber, Diätologin bei "Resize", die auf Ernährungsberatung bei Unverträglichkeiten spezialisiert ist.

„Eine Intoleranz bedeutet nicht, dass man alles Unverträgliche aus der Ernährung verbannt“, sagt Birnhuber, „sondern die Menge auf ein erträgliches Maß reduziert.“ Birnhuber hat Listen mit Lebensmitteln erstellt, die man trotz Intoleranzen essen kann - denn auf die Dosis kommt es an!

Fruktose-Malabsorption

Fruktose-Malabsorption bedeutet, dass Fruchtzucker aus Lebensmitteln nicht optimal aufgenommen werden kann: Ein Transportmechanismus im Dünndarm ist gestört, dadurch gelangt der Fruchtzucker in den Dickdarm, wo er nichts zu suchen hat. Dort verursacht er die typischen Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Blähungen und Schmerzen.

Laktose-Intoleranz

Die Laktoseintoleranz ist keine Allergie! Vielmehr ist ein Enzym (Lactase), das den Milchzucker aufspaltet, nicht ausreichend im Darm vorhanden. Dadurch können Betroffene den Milchzucker nicht oder nicht ausreichend verdauen. Auf „Hochtouren“ arbeitet dieses Enzym bei Säuglingen, da diese in den ersten Monaten ausschließlich Milch verdauen. Im Laufe des Lebens nimmt diese Aktivität jedoch ab – eine gewisse Laktoseintoleranz ist somit
bei den meisten Erwachsenen „normal“.

Histamin-Intoleranz

Histamin ist ein Botenstoff in unserem Körper, zu viel davon kann aber unangenehme Auswirkungen haben. In Lebensmitteln entsteht Histamin, wenn diese „reifen“: In gereiften Käsesorten sind z. B. Bakterien aktiv, die Eiweiße abbauen – dabei entsteht Histamin. Daher sind typische unverträgliche Lebensmittel neben Käse auch Essig, Sojasoße, Salami oder Rotwein.

Silke Birnhuber ist Diätologin bei ´Resize´
Silke Birnhuber ist Diätologin bei ´Resize´ © kk